Selbst mitbestimmen, selbst die kantonale Politik gestalten: Das wollen so viele Bernerinnen und Berner wie noch nie in der Geschichte. Für einen Sitz im Grossen Rat – so heisst das Kantonsparlament im Kanton Bern – bewerben sich insgesamt 2213 Personen.
Insgesamt zählt der bernische Grosse Rat 160 Sitze. 139 Grossratsmitglieder treten zur Wiederwahl an und dürften zumeist gute Chancen haben, dem Rat auch in den kommenden vier Jahren anzugehören. 21 Sitze sind neu zu besetzen.
Weitere Rekorde
Für die Wahlen im März kandidieren 879 Frauen und 1334 Männer. Das ist ein neuer Rekord. Der Frauenanteil hat sich markant gesteigert. Lag er vor vier Jahren noch bei 34.6 Prozent sind es dieses Mal 39.7 Prozent. Der Frauenanteil im Rat betrug bisher etwas über 35 Prozent.
Zudem gibt es neu auch mehr Listen: 158 Listen sind gemeldet, zwölf mehr als noch vor vier Jahren.
Unterschiedliche Strategien
Die Taktik der grossen Parteien ist unterschiedlich, manche, wie etwa die SP, setzten vor allem auf getrennte Listen für Frauen und Männer. Andere wiederum sind mit Jungparteien unterwegs, wie etwa die Grünen. Bei den Bürgerlichen werden die Listen eher geografisch ausgerichtet, wie etwa bei der SVP, die im Emmental mit einer Liste für das obere und eine für das untere Emmental antritt. Im zweisprachigen Biel spielt auch die Sprachenfrage eine Rolle. Das schlägt sich beispielsweise in der welschen Liste des Freisinns nieder.