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Betreibungsämter schlagen sich immer häufiger mit «Zombie-Firmen» rum
Aus Regionaljournal Zürich Schaffhausen vom 23.05.2023. Bild: Keystone/Gaetan Bally
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Betreibungsämter gefordert «Zombie-Firmen» bescheren Gläubigern Millionenverluste

2022 wurden in Zürich 400 Firmen identifiziert, die ihre Schulden nicht bezahlen können und trotzdem weiter geschäften.

Firmen, die ihre Schulden nicht bezahlen können und nur noch auf dem Papier existieren – lange Zeit blieb die Schweiz von sogenannten «Zombie-Firmen» verschont. Doch seit einiger Zeit sind sie auch hierzulande auf dem Vormarsch und bescheren ihren Gläubigern Verluste in Millionenhöhe.

In der Stadt Zürich habe man im letzten Jahr circa 400 Firmen festgestellt, die «zombisch» unterwegs gewesen seien, sagt Marion Sigg, Stadtamtsfrau des Betreibungsamts im Zürcher Stadtkreis 2. Besonders häufig seien diese Unternehmen in der Gastronomie oder im Baugewerbe tätig.

Dann stellen wir fest, dass diese Firma nichts mehr hat, was man zu Geld machen könnte.
Autor: Marion Sigg Beitreibungsamt Stadt Zürich (Kreis 2)

Als Beispiel nennt Marion Sigg ein verschuldetes Gipser-Unternehmen: «Wir gehen vorbei und schauen, ob noch etwas zu holen ist. Dann stellen wir fest, dass diese Firma nichts mehr hat, was man zu Geld machen könnte.» 10 Millionen Franken mussten Gläubiger in der Stadt Zürich deswegen im letzten Jahr abschreiben, wie die Zahlen der Betreibungsämter zeigen.

Nicht immer steckt ein böswilliges Motiv dahinter

Klar gebe es Menschen, die mit einem böswilligen Motiv eine «Zombie-Firma» führten, so Sigg. «Häufig sind es aber auch Leute, die es einfach nicht im Griff haben, eine Firma zu führen.» Eigentlich müssten diese Firmen Konkurs anmelden. «Doch das wird häufig nicht gemacht.»

Handelsregister Zug
Legende: Nicht immer werden Firmen, die eigentlich zahlungsunfähig sind, rechtzeitig aus dem Handelsregister gelöscht. Keystone/Christan Beutler

So bleiben diese Firmen im Handelsregister, obwohl sie nicht mehr zahlungsfähig sind. Hier fordern die Betreibungsämter Massnahmen. «Ganz so gut funktioniert das System ja offensichtlich nicht», sagt Sigg. «Uns schwebt vor, dass man den Firmen genauer auf die Finger schaut. Dass sich eine Firma beispielsweise nur im Handelsregister eintragen kann, wenn alles in Ordnung ist.»

SRF1 Regionaljournal Zürich Schaffhausen 23.05.2023, 12:03 Uhr;

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