- Erstmals hat das Bundesamt für Statistik (BFS) Covid-19 in seiner Todesfallstatistik berücksichtigt . Dabei hat es die Zahlen der ersten drei Monate des Jahres 2020 aufbereitet.
- Häufigste Todesursache bleiben in diesem Zeitraum Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs.
- Im ersten Pandemie-Monat März 2020 war in der Schweiz bei jedem zehnten verstorbenen Mann Covid-19 die Haupttodesursache, bei den Frauen war das in sechs Prozent der Fall.
In den Monaten Januar bis März 2020 starben in der Schweiz 18'501 Personen. Im März verzeichnete das BFS erstmals Covid-19-Sterbefälle. In der Schweizer Wohnbevölkerung kam es zu 576 Sterbefällen, bei denen Covid-19 auf dem Todesursachenzertifikat als Haupt- oder Begleitursache angegeben war.
In der überwiegenden Mehrheit – bei 547 von ihnen – war Covid-19 aber Haupttodesursache. Zu 63 Prozent betraf das die Männer. 95 Prozent der an Covid-19-Verstorbenen waren dabei 65 Jahre oder älter, wie die Statistik zeigt.
Häufiges Auftreten von Begleiterkrankungen
Bei 91 Prozent der Sterbefälle mit Covid-19 als Haupttodesursache wird auf dem Todesursachenzertifikat mindestens eine Begleiterkrankung genannt. Das entspricht in Zahlen 498 Todesfällen, bei denen auch eine Begleitkrankheit vorhanden war. Dabei kann es sich sowohl um eine Vorerkrankung als auch um eine Folgekrankheit handeln, teilt das BFS mit.
In 70 Prozent der an Covid-19 als Haupttodesursache verstorbenen Männer wurden Herz-Kreislauf-Erkrankungen auf dem Todesursachenzertifikat als Begleiterkrankung erwähnt. Atemwegserkrankungen waren bei 77 Prozent der Covid-Todesfälle bei Männern aufgeführt.
Bei jenen Frauen, bei welchen Covid-19 die Haupttodesursache war, betrugen Herz-Kreislauf-Erkrankungen als Begleiterkrankung auf dem Todesursachenzertifikat 57 Prozent. Atemwegserkrankungen stellten bei 75 Prozent der Frauen eine Begleiterkrankung dar.
Diese Erkenntnisse ergibt eine am Donnerstag veröffentlichte ausserordentliche Auswertung des Bundesamts für Statistik (BFS). Die Veröffentlichung von provisorischen Zahlen zu den Todesursachen im ersten Quartal 2020 wurde wegen des erhöhten Interesses vorgezogen.
Normalerweise dauert die Erstellung einer Todesursachenstatistik fast zwei Jahre. Die endgültige Jahresauswertung werde deshalb publiziert, sobald die Daten aller Monate kodiert und analysiert seien, heisst es vonseiten des BFS.
Am häufigsten Herz-Kreislauf und Krebs
Abgesehen von Covid-19 bewegte sich die Todesfallstatistik im Rahmen der Vorjahre: Von den 18'501 Personen, die im ersten Quartal 2020 starben, erlagen 27 Prozent der Männer und 31 Prozent der Frauen Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Krebs war die zweithäufigste Todesursache – 25 Prozent der Todesfälle bei Männern und 19 Prozent bei Frauen waren darauf zurückzuführen.