- Ein Genfer Immobilienunternehmen muss einer Frau wegen geschlechtsdiskriminierender Kündigung drei Monatslöhne zahlen.
- Das hat das Bundesgericht entschieden und die Beschwerde des Unternehmens abgewiesen.
- Die Firma hatte einer Angestellten gekündigt, nachdem sie Mutter geworden war.
Am Tag der Rückkehr aus dem Mutterschaftsurlaub in das Berufsleben kündigte das Unternehmen der Frau. Diese hatte wenige Monate vor ihrer Babypause den Posten der Kommunikationschefin übernommen.
Zu wenig Ellenbogen-Vermögen
Zuvor hatte sie mehrere Funktionen innerhalb des Unternehmens innegehabt. Dies geht aus einem am Dienstag veröffentlichten Urteil des Bundesgerichts hervor.
Die Firma begründete die Kündigung vom September 2016 damit, dass die Angestellte für den Job als Kommunikationschefin nicht geeignet sei und nicht genug Ellenbogen-Vermögen dafür habe. Das Unternehmen hatte im Frühling 2016, als die Angestellte ihr Kind zur Welt brachte, mit der Suche einer neuen Kommunikations-Verantwortlichen begonnen und die Stelle in der Folge vergeben.
Geänderter Kündigungsgrund
Als die Gekündigte Ende Januar 2017 Einsprache gegen die Kündigung einreichte, begründete das Unternehmen die Entlassung nur noch mit einer internen Umstrukturierung. Vor Bundesgericht betonte die Firma, sie habe ihre Kommunikations-Abteilung professionalisieren wollen.
Deshalb habe sie den Posten an eine Person mit entsprechenden Vorkenntnissen vergeben. Die Kündigung der früheren Angestellten habe nichts mit deren Mutterschaft zu tun.
Bundesgericht misstraut Argumenten
Für das Bundesgericht sind die Argumente der Immobilienfirma nicht stichhaltig. So habe das Unternehmen die Frau vor ihrer Mutterschaft trotz fehlender Kenntnisse im Kommunikationsbereich angestellt. Ein Pflichtenheft habe es nicht gegeben.
Die Umstrukturierung sei zudem nicht belegt worden. Das Bundesgericht verweist auch auf die Ausführungen des Genfer Kantonsgerichts, wonach man der Frau trotz der rund 10-jährigen Anstellung keine andere Tätigkeit angeboten habe.