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Filib Steiner will mit seinem BMX ganz hoch hinaus
Aus Regionaljournal Zürich Schaffhausen vom 19.04.2024. Bild: SRF / Christoph Brunner
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Talent aus Winterthur Der nächste Winterthurer greift nach den BMX-Sternen

Mit 20 Jahren ist Filib Steiner U23-Weltmeister und Winterthurer Sportler des Jahres. Nun träumt er von Olympia.

Das Vorderrad berührt das Gate. Filib Steiner steht auf seinem BMX. Ruhig. Kein Bein am Boden. Er balanciert. Sein Blick: fokussiert, nach vorne gerichtet. Der Countdown erklingt, das Gate öffnet sich.

Dann wird aus Ruhe Energie. Steiner beschleunigt, von 0 auf bis zu 60 km/h in wenigen Sekunden. Vor ihm liegt die BMX-Strecke im Winterthurer Quartier Dättnau. 30 Sekunden Vollgas: Wellen, Sprünge, Kurven inklusive.

Die Fahrt war gut, bilanziert Steiner danach schnaufend hinter seinem Helm. «Die Bahn ist zwar nass und es hatte ein paar Wasserrillen, aber der Belag ist gut.»

Von Waldtouren auf die BMX-Bahn

Filib Steiner kennt seine Heimbahn wie die eigene Westentasche. Ganz in der Nähe ist der Winterthurer aufgewachsen. Seit er zwei Jahre alt ist, sitzt er auf dem Fahrrad. «Ich habe schon früh mit meinem Vater Velotouren im Wald gemacht», erinnert er sich.

Sie seien oft an der Anlage vorbeigefahren. Er habe es cool gefunden, dass die Bahn immer offen gewesen sei. «Man kann einfach drauf und das hat mich dann gepackt.» Zuerst mit dem normalen Velo, und dann mit dem BMX.

Porträt von Filip Steiner
Legende: Der 20-jährige Filib Steiner feilt auf der BMX-Anlage in Dättnau an seiner Physis und an seinem Start. SRF/Christoph Brunner

Heute ist Steiner 20 Jahre alt und reiht sich ein in die lange Winterthurer BMX-Erfolgsliste. Bereits BMX-Pionier Roger Rinderknecht drehte in Dättnau seine Runden, der mehrfache Schweizermeister David Graf und Weltmeister Simon Marquart folgten.

Und nun steht mit Steiner ein weiteres Talent in den Startlöchern. Letzten August etwa wurde er im schottischen Glasgow U23-Weltmeister. Dafür kürte ihn die Stadt Winterthur zum Sportler des Jahres 2023.

Der Weltmeister will an die Olympischen Spiele

Es sei schwierig für ihn, sich an seine Gefühle während des WM-Laufs zu erinnern, sagt Steiner. Das Rennen selbst ist nicht mehr im Kopf. Nur die Anspannung am Start und die Erlösung im Ziel. «Ich war erleichtert, dass sich die Arbeit, die ich in diesen Moment reingesteckt hatte, auch ausgezahlt hat.»

Drei bis vier Mal in der Woche trainiert Filib Steiner, um sich weiter zu verbessern. Mit seinen jungen Jahren fährt er bereits Weltcup-Rennen bei der Elite. Rennen, die ihn rund um die Welt gebracht haben, in die USA, nach Aserbaidschan oder Kolumbien. Und vielleicht auch bald nach Frankreich.

Steiners nächstes Ziel ist es, sich als Ersatzfahrer für die Olympischen Spiele in Paris zu qualifizieren. «Für mich ist es ein grosses Privileg, überhaupt die Chance zu haben, darum zu kämpfen.» Er wolle Olympia-Luft schnuppern und Erfahrungen sammeln, um dann vielleicht bei den Spielen in Los Angeles 2028 selbst voll angreifen zu können.

BMX-Saison kostet 50'000 Franken

Er wolle vor allem physisch stärker werden, betont Steiner. Dies auch, um vor allem am Start noch schneller auf Touren zu kommen. «Der Start ist 60 oder 70 Prozent des Rennens», betont Steiner. Er könne sein Tempo in der Bahn gut halten. Aber in einem Rennen sei es schwierig, sich nach einem schlechten Start nach vorne zu kämpfen.

Leicht wird diese Aufgabe nicht. BMX ist in der Schweiz mit rund 700 lizenzierten Fahrern immer noch eine Randsportart, die Kosten mit 50'000 Franken pro Saison für Reisen, Unterkunft, Verpflegung sind hoch. Und trotzdem ist die Schweiz eine der Top-BMX-Nationen der Welt.

In dieser Welt will sich Filib Steiner nun beweisen. Und sagt selbstbewusst: «Jetzt bin ich genau am richtigen Ort. Natürlich ist es hart, aber das ist genau das, was ich lernen muss.»

Regionaljournal Zürich Schaffhausen, 19.4.2024, 17:30 Uhr;

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