- Die A1 bei Härkingen in der Region Solothurn ist mit 87'000 Fahrzeugen pro Tag stark befahren. Tendenz steigend.
- Der Bund plant schon lange den Ausbau von vier auf sechs Spuren. Nun gibt er grünes Licht und lehnt 181 Einsprachen ab.
- Allerdings: Einsprecher könnten die Baubewilligung anfechten und vor Bundesverwaltungsgericht ziehen.
- Zudem droht dem Bund Ärger aus dem Kanton Solothurn. Der Baustart im Jahre 2024 ist unrealistisch.
«Auf der A1, zwischen Luterbach und Härkingen, Stau nach einem Unfall» – diese Verkehrsmeldung ist oft am Radio zu hören. Ein Ausbau soll Abhilfe bringen. Der Ausbau von vier auf sechs Spuren kostet total 886 Millionen Franken.
Die über 180 Einsprachen hat das UVEK (Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation) in den wesentlichen Punkten abgelehnt. Das heisst, umweltrechtlich ist das Projekt für Landschaft und Fruchtfolgeflächen «recht- und zweckmässig.»
Trotzdem noch kein baldiger Baustart?
Das UVEK bezeichnet seine Genehmigung als Meilenstein: «Wir haben dort einen bedeutenden Engpass auf dem Nationalstrassennetz und nun haben wir die Baubewilligung», freut sich Richard Kocherhans vom Bundesamt für Strassen Astra.
Allerdings ist es ein Meilenstein mit einem doppelten «aber». Die Baubewilligung ist noch nicht rechtskräftig. Die Einsprecherinnen und Einsprecher können Beschwerde beim Bundesverwaltungsgericht einreichen. Zudem verlangt das Solothurner Parlament, dass ein Teil der Strecke (rund 500 Meter) durch einen Tunnel führt. Die Solothurner Regierung muss deswegen noch mit dem Bund verhandeln.
Die Bemühungen des Kantons Solothurn zur Optimierung des Ausbauvorhabens könnten zu einer jahrelangen Verzögerung des 6-Spur-Ausbaus führen. Sollte der Kanton an seiner Tunnel-Forderung festhalten, müssten die Baupläne angepasst, wieder vom Bundesrat genehmigt und neu aufgelegt werden, wobei wieder Beschwerde dagegen geführt werden kann.
Wann die Autobahn A1 zwischen Härkingen und Luterbach auf 6 Spuren ausgebaut wird, steht deshalb trotz erteilter Baubewilligung in den Sternen. Ein Baustart 2024 scheint sehr unrealistisch.