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Reportage vom Aufbau des Bula: es gibt viel zu tun
Aus Regionaljournal Bern Freiburg Wallis vom 20.07.2022. Bild: Keystone
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Bundeslager 2022 Gigantisches Bula: Aufbau des grössten Pfadilagers der Schweiz

30'000 Pfadis reisen am Wochenende ins Goms im Wallis. Wie sieht das Pfadidorf aus, was hat es alles zu bieten?

Das Pfadidorf im Goms, das gerade gebaut wird, ist nicht wirklich ein Dorf. Es bietet Platz für so viele Leute wie die Städte Zug oder Dübendorf. Das Bundeslager der Pfadi findet alle 14 Jahre statt, normalerweise eher dezentral auf verschiedene Lager verteilt. Dieses Jahr sind alle 30'000 Kinder, Jugendliche und Erwachsenen am selben Ort im deutschsprachigen Teil des Kantons Wallis.

Für dieses Projekt braucht es ehemalige Pfadis, die etwas verrückt sind.
Autor: Lukas Summerbühler Projektleiter Lagerturm

Auf einer Fläche von 3.5 Kilometer Breite und einem Kilometer Länge dehnt sich die «Pfadistadt» mit dem Zeltlager und den wichtigsten Bauten aus. Weiter unten in den Dörfern hat es noch weitere Gebäude – für Besucherinnen und Besucher, für Pfadi-Ausflüge, für Medien.

Essen im Bula: Wie stopft man 30'000 hungrige Mäuler?

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  • Falls es zum «Zmittag» heisst «Spaghetti mit Tomatensauce für alle», werden dafür allein vier Tonnen Teigwaren, 1.25 Tonnen Reibkäse und 5000 Liter Tomatensauce benötigt.
  • Während den nächsten Wochen im Goms verbrauchen die rund 800 Pfadiabteilungen mit bis zu 120 Personen insgesamt 54 Tonnen Brot, 19 Tonnen Teigwaren, 15 Tonnen Reis, 41'000 Eisbergsalate, rund 19‘000 Salatgurken, 14 Tonnen Rüebli, 19'000 Liter Tomatensauce, 7.5 Tonnen Apfelmus, um nur einige Beispiele zu nennen.
  • Die Essensverteilung geschieht auf dem zentralen Lagerplatz auf dem ehemaligen Flugplatz in Ulrichen, dem sogenannten BuLavard. Dort befindet sich eine riesige Kühlstation in der Dimension von 1100 Quadratmetern, also etwa so gross wie ein olympisches Schwimmbecken.
  • Auch hat das Bundeslager seinen eigenen Laden, in dem die Pfadigruppen zahlreiche Grundnahrungsmittel und insbesondere Ersatzprodukte für Vegetarier, Veganerinnen oder Allergiker einkaufen können.
  • Damit so wenig Lebensmittel wie möglich verschwendet werden, haben die Organisatoren verschiedene Vorkehrungen getroffen. So können haltbare Lebensmittel, welche die Verteilzentrale oder den Laden auf dem zentralen Platz nicht verlassen haben, an die Migros zurückgegeben werden.

Der Aufbau, eine Herkulesaufgabe

Hunderte Helferinnen und Helfer bauen seit dem 11. Juli das Lager auf. Am 23. Juli muss es bereit sein, dann ist Anreisetermin.

Zwei Wochen dauert das Lager. Die Bauwerke, die für diesen Zweck erstellt werden, sind gigantisch. Ein Beispiel: der Lagerturm. 15 Meter hoch wird er sein, wenn er fertig ist. «Dazu braucht es einige verrückte ehemalige Pfadis», sagt Lukas Summerbühler – Pfadiname Mungg – zum Funkturm.

«Anfangs war er kleiner geplant, dann wurde er immer grösser und grösser.» Er sei stolz auf sein Team, das dieses aussergewöhnliche Bauwerk erstelle.

Was bedeutet das Bula für die Natur?

Ein solches Grossprojekt entsteht nicht über Nacht: Vier Jahre hat die Pfadi dieses Lager mit allen Aspekten geplant. Dazu gehören auch Überlegungen zur Nachhaltigkeit.

Beispielsweise sind die meisten Menüs fleischlos, der Umwelt zuliebe. Die Holzbalken für den Aufbau kommen alle aus der Schweiz. Ein Umwelt-Team innerhalb der Pfadi kümmert sich um diese Angelegenheiten. Dazu gehört auch der Umgang mit der Wiese: Die Wiesen im Goms müssen besonders sorgfältig behandelt werden, der Boden ist dünner als im Flachland.

Die grossen Bauten wie Verpflegungszelt kämen deshalb auf dem Asphalt zu stehen, dort, wo früher eine Flugpiste war. Nicht ganz vermeiden lassen sich aber Lastwagenfahrten über die Wiese: «Wir versuchen aber, dass nur ein absolutes Minimum an Fahrzeugen über die Wiese fahren muss», erklärt Mischa Kaspar, Pfadiname Monti. Ausserdem hat die Pfadi Holzbretter auf der Wiese verlegt, um den Boden zu schonen.

Noch wenige Tage bleiben

«Der Puls ist hoch», sagt Seraina Schwizer alias Kolibri. Sie ist Co-Lagerleiterin und weiss, was alles noch zu tun ist. «Wir sind aber im Plan mit den Aufbauarbeiten. Jedes Mal, wenn ich über den Lagerplatz laufe, sieht er bereits wieder anders aus.» Auch spontane Herausforderungen könne man meistern, wie aktuell das frisch verhängte Feuerverbot.

Waldbrandgefahr = keine Lagerfeuer?

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Der Kanton Wallis hat am Dienstag ein generelles Feuerverbot im Freien erlassen.

Im Rahmen des Pfadfinder-Bundeslager, das im Goms stattfindet, sei eine Ausnahmegenehmigung erteilt worden, falls die eingesetzten Gas- und Elektrokochstellen nicht zum Kochen ausreichen würden.

«Es ist schade, dass wir nicht füürle können, aber dafür ist das Wetter gut», sagt Schwizer, «würde es ständig regnen, wäre es kalt.» Man könne auch ohne Lagerfeuer eine gute Stimmung erzeugen, dafür sei man in der Pfadi sicher kreativ genug.

Regionaljournal Bern Freiburg Wallis, 20.07.2022, 06:31/17:30 Uhr;

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