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Inserateverkauf für Broschüren sorgt für Verwirrung und Ärger
Aus Espresso vom 07.07.2020. Bild: cpv /screenshot
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Christliche Polizeivereinigung Inserateverkauf für Broschüren sorgt für Verwirrung und Ärger

Im Auftrag der christlichen Polizeivereinigung betreibt ein Verlag Inserateverkauf übers Telefon. Das ist umstritten.

Ein «Espresso»-Hörer und Inhaber eines kleinen Geschäftes erhält ein kurioses Telefon: Es gehe um eine Präventionsbroschüre der Polizeivereinigung. Ob er dort ein Inserat schalten wolle, wird er gefragt. Erst als der Hörer nachfragt, wird klar: Es ist nicht die offizielle Polizei am Telefon, sondern die private, christliche Polizeivereinigung CPV. Ein Verein, in welchem sich Polizisten mit christlicher Gesinnung zusammengeschlossen haben. Die Inserate verkauft der Informationsverlag Schweiz aus Rotkreuz (ZG).

Polizei ist kein geschützter Begriff

Nun stellt sich die Frage: Darf ein privater Verein einfach so im Namen der Polizei Inserate verkaufen? Grundsätzlich sei «Polizei» kein geschützter Begriff, sagt Chantal Billaud, Geschäftsführerin der Schweizer Kriminalprävention im SRF-Konsumentenmagazin «Espresso». Sie findet es aber nicht ideal, dass ein privater Verein Präventionsbroschüren herausgibt und diese mit Inseraten finanziert: «Wir erhalten immer wieder Anrufe von Leuten, die verwirrt sind und meinen, die offizielle Polizei sammle Geld für Präventionsbroschüren.» Zudem gebe es auch inhaltliche Fragezeichen: «Es mutet komisch an, wenn ein Inserat einer lokalen Druckerei neben Tipps für Kinder gegen Pädo-Kriminelle steht.»

Auch Kantonspolizeien sind nicht erfreut

Dazu kommt, dass die offizielle Polizei selbst diverse Präventionsbroschüren herausgibt. Diese sind gratis und kommen auch ohne Werbung aus. Auch verschiedene Kantonspolizeien sind über die Aktivitäten der Christlichen Polizeivereinigung und dieses Verlags überhaupt nicht glücklich. Florian Schneider von der Kantonspolizei St. Gallen sagt, dass immer wieder Leute anrufen würden, die das Gefühl haben, die offizielle Polizei sammle Geld für Präventionsbroschüren.

Polizeivereinigung prüft, ob Fehler passiert sind

Das sei jedoch überhaupt nicht die Idee, sagt Felix Ceccato, Präsident der Christlichen Polizeivereinigung. Mit dem Informationsverlag sei klar geregelt, dass keine irreführenden oder zweideutige Gespräche mit dem Wort «Polizei» geführt werden dürfen: «Wir haben klare Abmachungen mit dem Informationsverlag. Jetzt müssen wir schauen, ob es Missverständnisse gibt oder ob Fehler passiert sind.»

Verlag über Vorwürfe verwundert

«Espresso» konfrontiert den Informationsverlag Schweiz mit der Kritik. Geschäftsführer Benjamin Kunz sagt, dass man seit 15 Jahren erfolgreich mit der CPV zusammenarbeite. Und von aggressiven Verkaufsmethoden distanziert er sich: «Den Namen der herausgebenden Organisation zu nennen, ist unsere Pflicht. Da unsere Verkäufer regelmässig geschult und kontrolliert werden, sind wir über Ihren Vorwurf verwundert. Wir halten uns an die Regeln der Christlichen Polizeivereinigung.» Zudem hätten die Verkaufsmitarbeiter keinen Vorteil, wenn sie am Telefon falsche Tatsachen vorspiegeln.

Espresso, 07.07.20, 08:13 Uhr

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