Im Zentrum der Kritik steht die Sorge, dass Sparmassnahmen vor allem jene treffen, die bereits finanziell unter Druck stehen. Der Bund spare an der falschen Stelle, findet SRF-Userin Susanne Hader: «Die einzigen Leidtragenden sind Angehörige der Mittelschicht. Die gut Verdienenden und grosse Firmen ziehen wieder einmal die höchsten Gewinne ein, die von der Mittelschicht bezahlt werden.»
Eine ähnliche Linie zieht Stefan Huwiler: «Die Senkungen kommen also ausschliesslich denen zugute, die jetzt schon fast im Vermögen ersticken.»
Doch nicht nur die Verteilungspolitik, sondern auch die Auswahl der Sparbereiche stösst auf Widerstand. User Huwiler warnt vor Kürzungen in «absolut wichtigen Dingen» wie zum Beispiel Bildung und Umwelt.
Schadet die Sparpolitik mehr, als sie nützt?
Manche Kommentatoren bezweifeln grundsätzlich, dass überhaupt gespart werden muss. Franz Wyss verweist auf die Praxis der öffentlichen Hand: «Kantone und Bund jammern jedes Jahr im Voraus, am Schluss gibt es dann immer viel bessere Abschlüsse als budgetiert.»
Wir sehen doch in Deutschland, dass diese Sparpolitik schlussendlich nur schadet.
SRF-User Benjamin Widmer untermauert dies mit einem Verweis auf deutsche Erfahrungen: «Wir sehen doch in Deutschland, dass diese Sparpolitik schlussendlich nur schadet.» Oft werde bei Armutshilfe, bei wichtiger Infrastruktur oder bei der Bildung gespart. «Jahrzehnte später merkt man dann, dass man das Geld sowieso in die Hand nehmen muss.» Wesentliche Dinge wie Verkehrsverbindungen würden verfallen oder Menschen in bestimmten Regionen abgehängt, meint Widmer.
Sparen ja – aber klug
Eine differenzierte Position nimmt Userin Cynthia Meister ein. Sie sieht im Sparen keine Ideologie, sondern eine Frage der Effizienz: «Nirgends wird das gesamte Geld gestrichen; Sparen bedeutet nicht Kahlschlag. An vielen Orten wird Geld ausgegeben, einfach weil man es hat, statt zu überlegen, wie es am besten benutzt werden kann.»
Meisters Appell: Priorisieren statt pauschal streichen. Und: «Wenn alle jammern, dann hat der Bundesrat einen guten Vorschlag gemacht.»
Sozialausgaben und Schulden
Ganz anders klingt es bei jenen, die die wachsenden Sozialleistungen als Kernproblem sehen. Luca Caviezel warnt vor einem «Schuldensystem», das einem «irgendwann um die Ohren fliegt». Sein Vorwurf: «Man kann nicht ständig Sozialsysteme ausbauen (…) und die ganze Welt bei sich aufnehmen.» Das ginge irgendwann finanziell nicht mehr auf.
Schulden sind nichts anderes als ein zu hoher Konsum der jetzigen Generation auf Kosten der nächsten Generation.
Thomas Leu aus der SRF-Community spitzt mit Blick auf die AHV zu: Die Kosten der Giesskanne – «13. AHV-Rente für alle» – würden gegen fünf Milliarden Franken pro Jahr steigen. «Ohne diesen ökonomischen Blödsinn könnten wir uns solche Sparübungen, die nicht Sparübungen, sondern Bremsungen des Ausgabenwachstums sind, ersparen.» Schulden sind gemäss Leu nichts anderes als ein zu hoher Konsum der jetzigen Generation auf Kosten der nächsten Generation.