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Corona-Massnahmen Wirtschaftsverbände wollen aus dem Homeoffice – auch ohne Tests

Der Bundesrat will die Homeoffice-Pflicht aufheben, für Betriebe die regelmässig testen. Den Verbänden geht das zu weit.

Impfen und Testen: Das sind die beiden Säulen, auf denen der Bundesrat den Weg aus der Pandemie baut. Und beim Testen werden auch die Firmen in die Pflicht genommen. Will ein Unternehmen von der Homeoffice-Pflicht entbunden werden, soll das gestattet werden, wenn die Angestellten regelmässig getestet werden. Das hat der Bundesrat am 12. Mai in die Vernehmlassung an die Kantone und die Sozialpartner gegeben.

Dabei hat die Landesregierung angekündigt, dass die Kosten für Tests und Poolings vom Bund übernommen werden. Kurz vor Schluss dieser Vernehmlassung zeigt sich: Die grossen Schweizer Wirtschafts- und Branchenverbände sagen «Ja, aber» zu regelmässigen internen Corona-Tests.

Das Durchführen von Tests in Unternehmen muss gut organisiert und professionell ausgeführt werden. Dass nun ab Juni auch Firmen regelmässige Corona-Tests organisieren sollen, hat zu Beginn einige Kritik ausgelöst, zum Beispiel beim Arbeitgeberverband.

Aus Gründen der Fairness

Bei Economiesuisse, dem anderen grossen Wirtschafts-Dachverband, stellt man sich nicht generell dagegen: «Grundsätzlich geht der Plan des Bundesrates in die richtige Richtung», meint Rudolf Minsch, Leiter Wirtschaftspolitik bei Economiesuisse. Gefordert werde aber eine vollständige Aufhebung der Homeoffice-Pflicht für alle Betriebe und nicht nur für diejenigen, die testen.

In gewissen Kantonen gäbe es immer noch grosse Hindernisse, Bürokratie und Aufwände für die Unternehmen. «Von dem her wäre es einfach nicht fair, wenn dort die Betriebe nicht aus dem Homeoffice zurückkommen könnten, während andere Betriebe aus zum Beispiel den Kantonen Zürich, Graubünden oder Baselland, wo solche Testungen in Betrieben gut funktionieren, die Homeoffice-Pflicht aufheben könnten», betont Minsch weiter.

Viele Firmen haben Testkonzepte

Keine Homeoffice-Pflicht mehr und Tests ohne bürokratische Hürden – das kommt auch beim Schweizerischen Versicherungsverband gut an. Als Beispiel einer direkt betroffenen Branche schreibt der Verband: «Eine abschliessende Übersicht, welche Mitglieder Tests anwenden, haben wir nicht. Viele Versicherungsgesellschaften haben Testkonzepte und sind bereit, diese umzusetzen.»

Im Bundeshaus konnte man Anfang März miterleben, wie es geht: Zu Beginn der Frühlingssession liessen sich eine Mehrheit der Parlamentarierinnen und Parlamentarier und auch Angestellte der Bundesdienste testen.

Keine Homeoffice-Pflicht mehr, dafür Corona-Tests in der Firma: Das sollte keine unüberwindbare Hürde sein. Etliche Kantone haben bereits bewiesen, dass dies fast kinderleicht ist.

Tagesschau, 22.05.21, 19:30 Uhr ; 

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