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Corona-Medienkonferenz «Wir gehen von erneuter Herbst- und Winterwelle aus»

Personen über 65 Jahren, Schwangere und Personen mit Vorerkrankungen: Sie stehen im Zentrum der neuen Impfempfehlungen.

Wie sieht die aktuelle Lage aus? Die Covid-19-Infektionszahlen bewegen sich nach der letzten Welle im Sommer aktuell auf einem relativ tiefen Niveau. Linda Nartey vom BAG stellt fest, dass die Zahl der Infektionen sich stabilisiert haben. Die Zahl der Hospitalisierungen ist ebenfalls gesunken.

Das BAG geht allerdings von einer Herbst- und Winterwelle mit steigenden Fallzahlen aus. Das Risiko einer Ansteckung und die Belastung des Gesundheitssystems könnten somit erneut zunehmen. Die Schweiz sei jedoch gut darauf vorbereitet: Aktuell weisen über 97 Prozent der Bevölkerung Antikörper gegen SARS-CoV-2 auf, erklärt Nartey.

Wer soll sich impfen lassen? Im Zentrum der Impfempfehlung für den Herbst steht der Schutz besonders gefährdeter Personen. Besonders empfiehlt der Bund eine zweite Covid-Booster-Impfung bei über 65-Jährigen, Vorerkrankten und Schwangeren.

Die Empfehlung gilt in zweiter Linie für Personen im Alter zwischen 16 und 64 Jahren, die in der Akut- und Langzeitbetreuung tätig sind oder besonders gefährdete Personen betreuen.

Eine allgemeine Empfehlung besteht auch für alle anderen Personen im Alter von 16 bis 64 Jahren ohne Risikofaktoren. Für sie ist eine Auffrischimpfung nach individueller Abwägung und Entscheidung sinnvoll. Für den Rest der Bevölkerung sei der Nutzen einer Impfung überschaubar.

Zu welchem Zeitpunkt ist eine Auffrischimpfung sinnvoll? Schwer immungeschwächten Personen und über Achtzigjährigen wurde die zweite Auffrischimpfung bereits im Frühjahr respektive Sommer 2022 empfohlen. Liegt die zweite Auffrischimpfung mehr als vier Monate zurück, so ist für diese Personen eine erneute Auffrischimpfung empfohlen. Die neuen Impfempfehlungen treten am 10. Oktober 2022 in Kraft.

Auf welche Impfstoffe setzt der Bund? Die Auffrischimpfung wird mit mRNA-Impfstoffen oder Nuvaxovid empfohlen. Bivalente Impfstoffe, die an die Omikron-Variante BA.1 angepasst sind, sollen für die Auffrischimpfung bevorzugt verabreicht werden.

Ende August liess das Heilmittelinstitut Swissmedic für die Auffrischimpfung gegen Covid-19 den neuen bivalenten Impfstoff des Herstellers Moderna zu. Dieser enthält Boten-Ribonukleinsäure sowohl gegen das Spikeprotein der Wuhan- als auch gegen jenes der Omikron-Varianten des Coronavirus.

Kostet der Booster? Alle Impfungen, die den Empfehlungen von BAG entsprechen, bleiben kostenlos. 3.5 Millionen Dosen von Moderna werden ab 10. Oktober 2022 zur Verfügung stehen. Es kann aber weiterhin auch mit dem bisherigen, monovalenten mRNA-Impfstoff geimpft werden. 

SRF 4 News, 09.09.2022, 11:00 Uhr ; 

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