An Ermahnungen und Warnungen hatte es vor den Festtagen, vor Weihnachten und Silvester nicht gemangelt. «Treffen Sie möglichst wenig Menschen. Ansonsten könnten die Coronavirus-Ansteckungen in die Höhe schnellen», hiess es.
Mit Vorsicht zu geniessen
Bis anhin sieht es nicht danach aus: Die Fallzahlen sind – wenn auch auf hohem Niveau – so doch stabil. Vom 29. Dezember bis zum 7. Januar schwankte die Zahl der bestätigten Neuinfektionen zwischen rund fünf- und dreitausend, Tendenz leicht sinkend.
Tanja Stadler, in der Taskforce des Bundes zuständig für die Daten-Analyse, sagt dazu: «Bei den Fallzahlen – in der Tat – sah man jetzt eine leichte Entspannung über die Festtage. Allerdings ist zu befürchten, oder wir vermuten, dass sich deutlich weniger Personen testen gingen.» Die Zahlen seien momentan mit extrem viel Vorsicht zu geniessen, so Stadler.
Tatsächlich meldete das Bundesamt für Gesundheit in dieser Zeit starke Schwankungen bei der Anzahl Tests – bei einem vergleichbar hohen Anteil positiver Tests. Laut WHO ein Indiz dafür, dass die Tests nicht die tatsächliche Lage abbilden.
Bei der Spitalbelastung lässt sich gleichzeitig aber eine leichte Entspannung feststellen: Die Anzahl hospitalisierter Covid-Patienten sank in den letzten zehn Tagen um rund zehn Prozent.
Mutationen noch nicht berücksichtigt
«Wir beobachten momentan sehr genau, wie sich die Anzahl der Hospitalisierten und die Anzahl der Todesfälle pro Tag verändert. Denn das gibt uns – mit zwar zwei, drei Wochen Verzögerung, aber immerhin – mit etwas grösserer Verzögerung einen etwas objektiveren Blickwinkel auf das Infektionsgeschehen», erklärt Tanja Stadler.
Sie rechne damit, nächste Woche Aussagen machen zu können, was zum Start der Feiertage in der Schweiz bezüglich Infektionsgeschehen geschehen sei.
Auch ist noch unklar, ob und allenfalls welchen Einfluss die möglicherweise ansteckenderen Mutationen des Coronavirus auf die Entwicklung der Pandemie in der Schweiz haben.