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Gefälschte Identität: Wie Glarus Nord um fast 50'000 Franken betrogen wurde
Aus Regionaljournal Ostschweiz vom 28.03.2024. Bild: imago/Pond5 Images
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Cyber-Betrug in Glarus Betrüger erbeuten fast 50'000 Franken von Gemeindeverwaltung

Es passierte letzte Woche bei der Finanzbuchhaltung der Gemeindeverwaltung Glarus Nord. Dort ging die Anweisung ein, eine Zahlung über 48'000 Franken an ein externes Beratungsunternehmen zu tätigen. Wie sich im Nachhinein herausstellte: Es handelte sich um einen Betrug. «Wir wurden erwischt, übertölpelt», gibt Gemeindepräsident Thomas Kistler zu.

Als Vorgesetzter ausgegeben

Für ihre Betrugsmasche fälschte die kriminelle Organisation einen gesamten Mailverkehr zwischen einem Vorgesetzten der Buchhaltung und dem angeblichen Beratungsunternehmen. Laut diesem Mailverlauf verhandelte der Vorgesetzte mit der Firma über eine Dienstleistung, verhandelte einen Preis und bewilligte dann die Zahlung.

Aber: Der Vorgesetzte hatte gar nie Kontakt mit dieser «Firma», das Konto, auf welches das Geld floss, gehörte auch nicht dieser «Firma». «Wir haben die Zahlung ausgelöst und uns erst nachher gefragt, worum es eigentlich geht», sagt Thomas Kistler. Er glaubt, dass die Betrüger die Gemeinde Glarus Nord bewusst auswählten. In der Finanzbuchhaltung habe es diverse Wechsel gegeben, aktuell hätten die Mitarbeitenden wenig Erfahrung.

Wir werden den Betrag wohl als ausserordentlichen Aufwand ausweisen müssen.
Autor: Thomas Kistler Gemeindepräsident Glarus Nord

Auch den Betrag von 48'000 Franken hätten die Betrüger nicht zufällig gewählt, so Kistler: «Die Summe ist unter einem Grenzwert, bei dem es allenfalls andere Kompetenzen gebraucht hätte.» Das heisst: Ein höherer Betrag hätte allenfalls jemand in einer höheren Position genehmigen müssen.

Gemeinde erstattet Strafanzeige

So oder so: Das Geld ist ziemlich sicher weg. Gemeindepräsident Thomas Kistler hat wenig Hoffnung, die fast 50'000 Franken irgendwie wiederzubeschaffen: «Wir werden den Betrag wohl als ausserordentlichen Aufwand ausweisen müssen. Mit jedem Tag schwindet die Wahrscheinlichkeit, dass das Geld zurückkommt.»

Personelle Konsequenzen habe der Vorfall vorerst nicht. Eine eingeleitete Strafuntersuchung soll nun helfen, das Delikt aufzuklären. Ausserdem untersucht die Geschäfts­prüfungs­kommission den Betrug, um zu eruieren, wo welche Fehler passiert sind. Neben der internen Aufarbeitung erstattete die Gemeinde Glarus Nord Anzeige.

Regionaljournal Ostschweiz, 28.03.2024, 17:30 Uhr;

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