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Kriminalstatistik: Schwere Gewalttaten und Diebstähle nehmen zu
Aus Tagesschau vom 25.03.2024.
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Kriminalstatistik des Bundes Mehr Einbrüche, mehr Betrug: Straftaten haben zugenommen

  • Mit 522'558 Straftaten gemäss Strafgesetzbuch (StGB) wurden 2023 im Vergleich zum Vorjahr 14 Prozent mehr Straftaten polizeilich registriert.
  • Laut Kriminalstatistik des Bundes ist die Zunahme insbesondere auf die Vermögensstraftaten zurückzuführen, die mit einem Plus von 17.6 Prozent bereits das zweite Jahr in Folge zugenommen haben.
  • Auch schwere Gewalt- und Tötungsdelikte haben merklich zugenommen.
  • Ein deutlicher Anstieg wurde zudem bei der digitalen Kriminalität verzeichnet – mit einem Plus von über 30 Prozent.

Wie bereits im Jahr 2022 wurden 2023 erneut mehr schwere Gewaltstraftaten (+5.9 Prozent) registriert. Bei den beschuldigten Personen gab es einen Anstieg um 4.3 Prozent.

Während die Widerhandlungen gegen das Strafgesetzbuch im Jahr 2023 gestiegen sind, sank laut der Kriminalstatistik dagegen die Zahl der polizeilich registrierten Straftaten gegen das Betäubungsmittelgesetz (BetmG) um 1.5 Prozent auf 54'458 Straftaten. Bei Verstössen gegen das Ausländer- und Integrationsgesetz (AIG) wurde hingegen ein Anstieg von 21.5 Prozent verzeichnet (Total: 43'180 Straftaten).

Grosser Anstieg bei Diebstahl und Betrug

Bei fast 70 Prozent der Straftaten gegen das StGB handelt es sich um Vermögensdelikte (354'967), wovon mehr als die Hälfte auf Diebstahl entfällt. Gegenüber dem Vorjahr wurden 17.5 Prozent mehr Fahrzeuge gestohlen. Auch Diebstähle ab oder aus einem Fahrzeug haben stark zugenommen.  

Weiter wurde mit knapp 30'000 Straftaten beim Betrug der höchste Wert seit 15 Jahren polizeilich registriert. Vier von fünf Betrugsstraftaten wurden digital begangen. Die digitale Kriminalität stieg im Vergleich mit dem Vorjahr um fast ein Drittel an.

Der Grossteil der Fälle ist auf Cyber-Wirtschaftskriminalität zurückzuführen. Deutliche Zunahmen gab es weiter auch bei Fällen von Phishing, Missbrauch von Online-Zahlungssystemen und von bezahlten, aber nicht gelieferten Waren von Kleinanzeigeplattformen.

Erneut mehr schwere Gewalt- und Tötungsdelikte

Das Total der Gewaltstraftaten (47'381) ist im Jahr 2023 mit 1.5 Prozent ebenfalls angestiegen. Die Zahl der Gewaltstraftaten pro 1000 Einwohnerinnen und Einwohner bleibt aber mit 5.4 auf ähnlichem Niveau wie in den vergangenen fünf Jahren. 

Festnahme mit Handschellen.
Legende: Hier ist es nur eine Demonstration der Einsatzgruppe Diamant der Kantonspolizei Zürich – doch im Jahr 2023 sind auch in der Realität mehr Handschellen angelegt worden als im Vorjahr. KEYSTONE/MICHAEL BUHOLZER

Bei den insgesamt 2057 registrierten schweren Gewaltstraftaten (+5.9 Prozent) handelt es sich laut Angaben des Bundes um den höchsten Wert seit der Einführung der Statistik im Jahr 2009. Die Zahl vollendeter Tötungsdelikte hat um 26.2 Prozent zugenommen – total wurden 53 Tötungsdelikte registriert, elf mehr als im Vorjahr. Der liegt über dem Mittelwert seit 2009 (48 Tötungsdelikte).

KKPKS: «Die Zunahme fordert die Schweizer Polizeikorps erheblich»

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«Neben all den polizeilichen Tätigkeiten, wie beispielsweise Ordnungsdiensteinsätzen anlässlich von Demonstrationen, die nicht in der polizeilichen Kriminalstatistik erfasst sind, fordert diese Zunahme der Straftaten die Schweizer Polizeikorps erheblich», sagt Mark Burkhard, Präsident der Konferenz der kantonalen Polizeikommandantinnen und -kommandanten (KKPKS) gemäss einer Mitteilung.

«Die steigende Zahl der Straftaten und die formellen Vorgaben der Strafprozessordnung führen dazu, dass unsere Mitarbeitenden stark mit Schreibarbeiten beschäftigt sind. Dies hat zur Folge, dass die präventive Präsenz der Polizei auf der Strasse weiter abnimmt».

Ebenfalls zugenommen hat die Anzahl versuchter Tötungsdelikte sowie schwere Körperverletzung. Hingegen haben im Vergleich zum Vorjahr Vergewaltigung leicht und schwerer Raub um ein Viertel abgenommen.

Zahlen bei häuslicher Gewalt bleiben ähnlich

Die Straftaten im häuslichen Bereich sind mit einem Total von 19'918 Straftaten auf einem ähnlichen Niveau wie bereits in den vergangenen vier Jahren. Von allen vollendeten Tötungsdelikten wurden etwas weniger als die Hälfte im häuslichen Bereich verübt. Dieser Anteil ist niedriger als in den vergangenen fünf Jahren.

Kantone Zürich und Bern: Fokus auf ausländische Straftäter

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Im vergangenen Jahr ist die Zahl der Betrugs- und Vermögensdelikte gemäss der Kriminalstatistik des Kantons Zürich deutlich angestiegen. Bei den Tatverdächtigen wurde eine Zunahme von Personen aus dem Asylbereich sowie Kriminaltouristen verzeichnet.

Sicherheitsdirektor Mario Fehr (parteilos) will sich «nicht um die politische Debatte drücken», wie er vor den Medien sagte. 344 Mal mussten die Polizeikorps wegen schwerer Körperverletzung ausrücken. In 47 Fällen wegen versuchter Tötung. Sieben Menschen wurden getötet. Auffällig ist der Anstieg der Messerangriffe: Im vergangenen Jahr waren es 105 Fälle, im Vorjahr erst 79.

Der Kanton Zürich sei nach wie vor sicher, so Fehr. Allerdings habe er «immer weniger Lust» darum herumzudrucksen», wer einen grossen Teil diese Taten begehe, nämlich Personen aus dem Asylbereich. «Man darf das einfach nicht wegreden.»

Vor allem abgewiesene Asylsuchende geraten offenbar häufig auf die schiefe Bahn: Bei den aktuell 63 abgewiesenen Asylsuchenden aus Algerien beispielsweise beträgt die Kriminalitätsrate 91 Prozent.

In der Kriminalstatistik des Kantons Bern fällt auf, dass sich Diebstähle aus Fahrzeugen im letzten Jahr verdoppelt haben. Dabei ist laut Kantonspolizei festgestellt worden, dass ein Grossteil der Beschuldigten aus Maghreb-Staaten stammt. Dieser ist gerade bei Vermögensdelikten hoch, diese Entwicklung ist schweizweit zu beobachten.

«Wir stellen fest, dass die Täterschaften vielfach wissen, dass sie kaum etwas zu befürchten haben, sich entsprechend renitent verhalten und teilweise sogar unsere Mitarbeitenden bedrohen oder gar angreifen», äusserte sich der Kommandant Christian Brenzikofer.

Bei den getöteten Personen in der (ehemaligen) Partnerschaft handelt es sich um 14 Frauen und 2 Männer. Innerhalb einer Familien- oder anderen Verwandtschaftsbeziehung wurden 4 Mädchen sowie 5 erwachsene Personen (2 Frauen und 3 Männer) getötet.

SRF 4 News, 25.3.2024, 9:00 Uhr;

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