Der Bahnhof Bern hat ein Platzproblem: Jeden Tag steigen hier 250'000 Menschen ein und aus. Besonders zu Stosszeiten ist das Gedränge auf den Perrons und in der Bahnhofshalle gross.
Geologie erschwert Bauarbeiten
Und das bleibt auch noch eine Weile so: Denn die Erweiterung des Bahnhofs verzögert sich erneut. Die Bauarbeiten dauern länger als geplant, wie die Verantwortlichen am Mittwochmorgen mitteilen.
«Der Fels im Baugrund ist härter als gedacht», erklärt Gesamtprojektleiter Benno Nussberger. «Entsprechend aufwändiger sind die Bauarbeiten für die SBB-Unterführung.»
Bauen trotz Bahnbetrieb ist eine Herkulesaufgabe.
Dazu kommt, dass die SBB beim Bauen immer wieder auf Überraschungen stösst: Objekte, wie zum Beispiel Schienenteile aus den 1960er Jahren. «Diese müssen wir einzeln herausnehmen, das macht es kompliziert», so Benno Nussberger.
Der Ausbau wird teurer
Weil sich der Bau der Unterführung verzögert, stockt auch jener des neuen RBS-Bahnhofs. Dieser liegt nämlich direkt unter der Unterführung. Dazu komme, dass der Bahnbetrieb am Bahnhof Bern während des Bauens weiterlaufe, so Benno Nussberger. «Bauen trotz Bahnbetrieb ist eine Herkulesaufgabe.»
Klar ist: Die Verzögerungen kosten. Wie hoch die Mehrkosten sind, ist allerdings noch unklar. Nächstes Jahr soll eine neue Endkostenprognose vorliegen. Bisher rechneten SBB und RBS mit Kosten von insgesamt 1.1 Milliarden Franken.
Bereits Anfang 2022 teilten die Verantwortlichen mit, dass sich der Ausbau verzögere und teurer werde. Schon damals wurde die Verzögerung unter anderem mit den anspruchsvollen geologischen Verhältnissen begründet.