- Mitte-Präsident Gerhard Pfister hat sich vor den Parteidelegierten für «eine Politik des Konsenses» starkgemacht.
- Es brauche weniger Polarisierung in der Politik – aber mehr sozialen Zusammenhalt, sagte Pfister in Stans.
- Die Delegierten beschlossen auch die Ja-Parolen zur OECD-Mindeststeuervorlage und zum Klimaschutzgesetz.
«Vom Zusammenhalt hängt der Erfolg der Schweiz ab», sagte Gerhard Pfister zu Beginn seiner Rede. «Die Schweiz zusammenhalten ist unsere Aufgabe», betonte der Mitte-Präsident. Deshalb sei eine starke politische Mitte «wichtiger denn je».
Zuversicht vor den Wahlen im Herbst
Der Parteipräsident betonte, dass die Mitte auf dem richtigen Weg sei. Wenn er den Formstand der Partei vor vier Jahren mit dem heutigen vergleiche oder die Wahlresultate in den Kantonen Baselland und Zürich vor zwei Wochen betrachte, komme er zum Schluss, zuversichtlich und optimistisch in die Eidgenössischen Wahlen vom Herbst gehen zu können.
Vermeintlich Sicheres ist unsicherer geworden.
Die gegenwärtigen Herausforderungen seien «enorm», sagte der Parteipräsident. Die Pandemie und der Krieg gegen die Ukraine seien zwei grosse Zäsuren innerhalb kurzer Zeit. «Vermeintlich Sicheres ist unsicherer geworden.»
Pfister mahnte, dass eine lösungsorientierte Politik zunehmend gefährdet sei und die Lösungsfindung zunehmend erschwert werde. Die Polarisierung schreite voran. Dabei wünsche sich ein Grossteil der Bevölkerung weniger Polarisierung und mehr sozialen Zusammenhalt. «Wir setzen uns für weniger ich und mehr wir ein», betonte er.
Er werde alles geben, dass die Mitte endlich wieder den Platz in der Schweizer Politik erhalte, den sie verdiene, sagte er zum Schluss. Für seine Rede erhielt Pfister eine Standing Ovation.
Amherd lobt Solidarität der Bevölkerung
Applaus gab es auch für Bundesrätin Viola Amherd, die in einem Gespräch mit Generalsekretärin Gianna Luzio auf ein Jahr russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine zurückblickte.
Die Tatsache, dass Russland in der Ukraine einmarschierte, das Völkerrecht mit Füssen trete, einen souveränen Staat missachte, aber auch die geflüchteten Menschen sowie all die Menschen, die starben, beschäftige und belaste sie sehr, sagte die Verteidigungsministerin.
Amherd sprach auch über die Neutralitätsfrage. Und sie unterschied dabei zwischen Neutralitätsrecht und Neutralitätspolitik. Beim Recht seien die Regeln klar. Bei der Neutralitätspolitik gebe es dagegen einen gewissen Handlungsspielraum, der diskutiert werden müsse.
Mit der direkten Demokratie und der Rechtsstaatlichkeit könne die Schweiz eine Vorbildrolle einnehmen, sagte die Bundesrätin. Sie könne weltweit zeigen, wie man mit den Menschen zusammen einen Staat führen könne und wie demokratische Prozesse ablaufen könnten.