Auf den ersten Blick mag es aussehen, als sei die Ausgangslage vor den Wahlen in die Zuger Regierung nicht sonderlich spektakulär. Nur gerade eines der sieben Regierungsmitglieder tritt am 2. Oktober nicht mehr an – nämlich Mitte-Regierungsrat Beat Villiger. Alle anderen wollen im Amt bleiben – und die Chancen, dass sie dies auch schaffen, sind intakt: Niemand aus dem Gremium hat sich in den vergangenen vier Jahren grobe politische Schnitzer geleistet.
Diese Bisherigen wollen ihren Sitz in der Regierung verteidigen
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Heinz Tännler, SVP
Der 62-Jährige ist das Urgestein der Zuger Regierung: Seit bald 16 Jahren sitzt er im Regierungsrat und ist als Finanzdirektor der Kopf hinter der Tiefsteuerstrategie des Kantons. Er gilt als dossierfest – Kritiker werfen ihm aber ein zu dominantes Auftreten vor.
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Legende:
Stephan Schleiss, SVP
Mit fast zwölf Amtsjahren ist der 49-Jährige das zweiterfahrenste Mitglied der Zuger Regierung. Er ist Bildungs- und Kulturdirektor und gilt als guter Kommunikator – wenn zuweilen auch mit militärischem Umgangston.
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Legende:
Martin Pfister, Die Mitte
Martin Pfister ist seit 2016 im Regierungsrat und Vorsteher der Gesundheitsdirektion. Als solcher war der 59-Jährige während der Corona-Pandemie stark gefordert – und hat aus Sicht aller Parteien einen guten Job gemacht.
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Legende:
Silvia Thalmann, Die Mitte
Die einzige Frau in der Zuger Regierung wurde vor vier Jahren ins Amt gewählt. Seither ist die 61-Jährige Vorsteherin der Volkswirtschaftsdirektion. Sie gilt als stille Schafferin, stand nach Ausbruch des Ukrainekriegs aber plötzlich im Fokus wegen russischer Firmen mit Sitz in Zug.
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Legende:
Andreas Hostettler, FDP
Der 54-Jährige ist seit 2018 im Amt und Vorsteher der Direktion des Innern. Kritik gab es für sein Denkmalschutzgesetz, mit dem geschützte Häuser leichter abgerissen werden können. Bei der Aufnahme von Ukraine-Flüchtlingen dagegen fiel er als guter Krisenmanager auf.
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Legende:
Florian Weber, FDP
Florian Weber ist mit seinen 41 Jahren der jüngste Regierungsrat. Er wurde vor vier Jahren gewählt und ist Vorsteher der Baudirektion. Gross profilieren konnte er sich dabei nicht – was auch daran liegt, dass Bauprojekte selten innerhalb einer Legislatur über die Bühne gehen.
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Gut möglich also, dass es auf einen Kampf um den siebten Sitz herausläuft. Vier neue Kandidaturen stehen bereit. Spannend ist dabei, dass sich – je nach Ausgang der Wahl – die parteipolitische Zusammensetzung der Zuger Regierung verändern könnte. Aktuell haben SVP und FDP je zwei Sitze, die Mitte sogar deren drei.
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Sechs Bisherige stellen sich zur Wiederwahl
17:05 min, aus Regionaljournal Zentralschweiz vom 07.09.2022.
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Die Mitte will ihren dritten Sitz retten
Diese Vormachtstellung verteidigen will die Mitte mit Kantonsrätin Laura Dittli. Ob die Partei ihre aktuell drei Sitze und damit ihre Position als stärkste Partei im Regierungsrat behalten kann, ist allerdings offen. Gemessen am Wähleranteil ist die Mitte nämlich nur unwesentlich stärker als die beiden anderen bürgerlichen Parteien FDP und SVP. Kommt hinzu: Das links-grüne Lager, das ebenfalls rund ein Viertel der Wählerinnen und Wähler repräsentiert, ist gar nicht in der Zuger Regierung vertreten.
Links-grün mit neuer Taktik
Aus linker Sicht ist die Mitte-Partei im Regierungsrat daher klar übervertreten. Von dieser Seite her kommt denn auch die gewichtigste Angreiferin auf die Mitte-Bastion: Kantonsrätin Tabea Zimmermann, gemeinsame Kandidatin der SP und der Alternative – die Grünen (ALG). Sie soll den linken Sitz zurückholen, der vor vier Jahren an die Mitte verloren ging. Die Linke versucht es diesmal mit einer neuen Strategie. Sie tritt nur mit einer Kandidatin an, damit sich die linken Stimmen nicht verzetteln.
Diese Kandidierenden wollen neu in die Zuger Regierung
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Legende:
Laura Dittli, Die Mitte
Die 31-Jährige will für die Mitte den dritten Sitz in der Regierung halten. Die Anwältin ist seit acht Jahren im Kantonsrat und seit drei Jahren Präsidentin der Kantonalpartei.
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Legende:
Tabea Zimmermann, ALG
Den linken Sitz zurückholen will die 52-jährige Tabea Zimmermann. Sie arbeitet als Kantonsschullehrerin. Politisch ist sie im Kantonsrat und im Zuger Gemeindeparlament aktiv – dort aktuell als Präsidentin.
zvg
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Legende:
Tabea Estermann, GLP
Die jüngste Kandidatin ist die 29-jährige Tabea Estermann. Die Wirtschaftsprüferin hatte noch kein Amt in einem Parlament, sie leitet aber die Kantonalpartei der Grünliberalen.
SRF
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Legende:
Adi Hadodo, Aufrecht Zug
Der 54-Jährige führt ein Radio- und TV-Geschäft. Adi Hadodo war bislang nicht politisch aktiv – der Widerstand gegen die Corona-Massnahmen hat ihn politisiert.
SRF
Mit den Grünliberalen tritt eine weitere Kantonsratspartei bei den Regierungswahlen an. Sie spielt allerdings auf kantonaler Ebene – anders als in Bundesbern – bislang noch keine grosse Rolle. GLP-Kandidatin Tabea Estermann dürfte es deshalb schwer haben, zumal sie auch nur über wenig politische Erfahrung verfügt.
Als Aussenseiter tritt noch ein weiterer Kandidat an, der keine Partei im Rücken hat: Adi Hadodo geht für «Aufrecht Zug» ins Rennen. Die Gruppierung ist von Leuten gegründet worden, die sich gegen die Corona-Massnahmen wehrten.
Spannende Wahl in der Stadt Zug
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Nicht nur auf kantonaler Ebene, auch in allen Zuger Gemeinden ist am 2. Oktober Wahltag. Die Gemeinderäte werden neu bestellt.
Am meisten gefordert sind die Stadtzugerinnen und Stadtzuger: Sie wählen das Stadtparlament (den Grossen Gemeinderat) und die Stadtregierung neu.
Besonders spannend ist dabei auch das Rennen ums Stadtpräsidium, das nach dem Rücktritt von Karl Kobelt neu besetzt wird. Gleich vier Kandidaturen sind am Start: Stadträtin Eliane Birchmeier will für die FDP das Präsidium verteidigen. Sie wird von ihren Amtskollegen Andre Wicki, SVP, und Urs Raschle, die Mitte, herausgefordert. Weitere Konkurrenz hat sie von Barbara Gysel von der SP.
Bleibt der Kantonsrat klar bürgerlich?
Gewählt wird in Zug am 2. Oktober auch der Kantonsrat. Im 80-köpfigen Gremium haben die bürgerlichen Parteien bisher klar die Oberhand – sie vereinen rund drei Viertel aller Sitze auf sich. Am stärksten ist die Fraktion von Mitte und GLP, gefolgt von SVP und FDP.
Die SP und die Alternativen – die Grünen stellen zusammen nur rund ein Viertel der Sitze. Sie möchten natürlich zulegen. Dass sie die bürgerliche Dominanz im Rat in Gefahr bringen können, ist aber unwahrscheinlich.
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