Das Diavolezza-Abfahrtsrennen debütierte erstmals im Jahr 1930 und fand seine letzte Austragung im Jahr 1980. Nach insgesamt 34 erfolgreichen Durchführungen war Schluss mit dem Volksskirennen – die genauen Gründe sind unklar. 44 Jahre später ist das «Diavolezza Glacier Race» nun zurück und soll wieder jährlich durchgeführt werden.
Am Samstag, 16. März, fuhren dann knapp 200 Schneesportlerinnen und -sportler die unpräparierte Gletscherpiste im Engadin hinunter. Unter den angefressenen Brettfahrern versteckten sich auch zwei bekannte Gesichter: Ex-Snowboardprofi Nevin Galmarini und Fernsehmoderator Salar Bahrampoori. Die beiden Bündner duellierten sich im Rennen. Olympiasieger gegen Skilehrer, Snowboard gegen Ski.
Vor dem Start des historischen Gletscherrennens holten sich der 37-jährige Snowboarder und der 44-jährige Moderator noch Tipps und eine Experteneinschätzung von Dumeng Giovanoli. Der ehemalige Skiprofi hatte in seiner Karriere nebst einigen Weltcuprennen auch das Gletscherrennen auf der Diavolezza 1962 gewonnen.
Mit dem Snowboard wird es schwierig werden, da die Rennstrecke unten sehr flach ist.
Giovanoli tippt im Rennen auf Bahrampoori: «Mit dem Snowboard wird es schwierig werden, da die Rennstrecke unten sehr flach ist.» Zwar habe er gesehen, dass Galmarini Stöcke dabei hat, «aber mit den Ski kann man noch einen Schlittschuhschritt machen oder skaten».
Der 83-jährige Giovanoli hatte recht: Salar Bahrampoori bretterte in 17 Minuten und 53 Sekunden runter und erreichte damit Rang 14. Nevin Galmarini war auf dem Brett 41 Sekunden langsamer und landete auf dem 21. Platz. Der schnellste Pistenflitzer holte sich die Goldmedaille in 13 Minuten und 42 Sekunden.
Für die Teilnehmenden steht aber in der Regel nicht die Zeit, sondern der Spass im Vordergrund. Für die Organisatoren war noch ein anderes Thema zentral: Der Anlass wurde auch genutzt, um Geld zu sammeln. Dieses soll Gletscherschutzprojekten zugutekommen. Denn allein in den letzten zwei Jahren sind zehn Prozent des Schweizer Gletschervolumens weggeschmolzen.