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Hans-Jürg Käser wurde erst nach dem «Rundschau»-Bericht aktiv
Aus HeuteMorgen vom 30.01.2017.
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Gambias Ex-Minister im Asyl «Die Brisanz des Falls Sonko hat niemand erkannt»

Der Polizeidirektor des Kantons Bern weiss seit November, dass der umstrittene gambische Ex-Innenminister in einem Berner Durchgangsheim untergebracht ist. Die Tragweite des Falls habe er aber erst nach einem Bericht der «Rundschau» erkannt, sagt Hans-Jürg Käser.

SRF News: Am Wochenende erklärten Sie, schon im November gewusst zu haben, dass sich der umstrittene gambische Ex-Innenminister in einem Berner Durchgangsheim aufhalte. Damit widersprechen Sie Ihrer Aussage von letzter Woche, wonach Sie erst Anfang Jahr vom Aufenthalt Ousman Sonkos erfahren hätten. Was stimmt jetzt?

Hans-Jürg Käser, Polizeidirektor des Kantons Bern: Der Bund hat damals meine Leute im Migrationsdienst informiert, dass der gambische Innenminister dem Kanton Bern zugeteilt ist. Insofern habe ich sehr wohl davon gewusst.

Das haben Sie aber nicht so kommuniziert.

Mitte November haben noch wenig Leute in der Schweiz von der Brisanz von Gambia gewusst. Die Wahlen dort fanden meines Wissens nach am 14. November statt. Nach der SRF-Sendung «Rundschau», die den Fall recherchiert hat, liess ich mir das Dossier geben. Ich erkannte dann sehr wohl und sehr rasch, was die Brisanz dieses Falls sein könnte.

Das ist Ihnen erst dann bewusst geworden?

Das ist mir beim Studium des Dossiers und vor allem beim Studium gewisser Internetseiten der Opposition in Gambia bewusst geworden, wo ziemlich deutlich dargestellt ist, was dieser Innenminister in seinem Land für eine Geschichte hat.

Nach der SRF-Sendung «Rundschau» liess ich mir das Dossier geben.

Es geht ja um Fragen des Vorgehens: In der «Sonntags-Zeitung» erklärten Sie, der Bund hätte früher eingreifen müssen und Sonko gar nicht erst dem Kanton Bern zuteilen dürfen.

Kantone, denen der Bund Asylsuchende zuteilt, sind für diese während des Asylverfahrens zuständig. Sie sind im jeweiligen Kanton untergebracht, aber mehr als eine Unterbringung können die Kantone nicht bieten. Sie können nicht die Sicherheit garantieren – das ist fast nicht möglich. Wir haben keine rechtliche Handhabe, gegen diese Leute vorzugehen, wenn sie nicht in der Schweiz delinquiert haben. Wenn sie es in ihrem Land getan haben, ist uns das nicht bekannt. Wenn solche ehemaligen Minister von Potentatenregimes in die Schweiz kommen und einem Kanton zugeteilt sind, halte ich das für sehr problematisch.

Was wäre die Lösung für das Problem?

Wir werden das Vorgehen mit dem Staatssekretariat für Migration besprechen. Ich bin überzeugt, dass der Bund solche Leute auf Bundesstufe behalten muss, bis deren Status geklärt ist.

Das Gespräch führte Daniel Eisner.

Sonko bleibt in Haft

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Der ehemalige Innenminister aus Gambia bleibt für vorerst 90 Tage in Untersuchungshaft im Kanton Bern. Das bestätigt Christoph Scheurer, Informations-Chef der Bernischen Staatsanwaltschaft. Noch nicht geklärt sei die Frage, ob die Bundesanwaltschaft den Fall übernehme. Die Berner Justiz stelle ein entsprechendes Gesuch, so Scheurer.

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23 Kommentare

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  • Kommentar von Christa Wüstner  (Saleve2)
    Die Brisanz des Falles hat niemand erkannt. Ja erst mal Guten Morgen. Aber wach werden wäre angesagt gewesen, als Schweden die Schweiz um Übernahme bat.ist es zu viel verlangt, wenn über jedes Land genaue Dossiers vorliegen und die Mitarbeiter diese auch gründlich studieren? Anscheinend doch!
  • Kommentar von Kerzenmacher Boris  (zombie1969)
    Das einzige was hier hilft, ist solche sogenannten "Flüchtlinge" umgehend rauszuwerfen. Und zwar völlig ungeachtet dessen, woher sie kommen, ob sie dort angeblich verfolgt werden und ob sie ihre Papiere weggeworfen haben. Solche angeblichen "Flüchtlinge“ spucken doch dem Asylrecht und der hiesigen Gesellschaft wortwörtlich mitten ins Gesicht. Das Problem mit den angeblichen "Flüchtlingen" wird niemals gelöst, wenn die Gesellschaft nicht die Kurve kriegt und statt Reden endlich handelt.
  • Kommentar von Udo Gerschler  (UG)
    Ich glaube nicht das er mit seinen Millionen einfach so durch die Schweiz marschiert. Irgendwelche Helfer tragen die Koffer sorgen für seine Sicherheit alle wissen Bescheid und offiziell macht keiner mit.