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Dieter Behring ist tot Warum nur 70 Millionen an die Geschädigten verteilt werden

Das Wichtigste in Kürze

  • Der grösste Finanzbetrüger der Schweiz ist 63-jährig gestorben. Das bestätigt die Gemeinde, in der er wohnhaft war.
  • Lediglich 70 Millionen Franken stehen bereit, um an die Geschädigten verteilt zu werden.

Dieter Behring verstand es, Menschen von sich zu überzeugen. So konnte er in den 90er-Jahren ein grosses Schneeball-System aufbauen: Er brachte zwischen 1998 und 2004 Anleger dazu, in ein Computersystem zu investieren, das nur ihm bekannt war. Behring versprach hohe Renditen bei kleinem Risiko.

Obwohl die Anlagestrategie komplett intransparent war, fielen renommierte Banken und Vermögensverwalter auf den Financier rein. Als das Schneeballsystem 2004 aufflog, klaffte ein Loch von rund 800 Millionen Franken. Bis heute ist der grösste Teil des Geldes nicht wieder aufgetaucht – nur gerade 70 Millionen Franken sind sicher gestellt worden. Behring hinterlässt über 2000 geschädigte Anlegerinnen und Anleger.

Komplexer «Fall Behring»

Das Schneeball-System landete vor Gericht. Doch der «Fall Behring» war so komplex, dass es die Strafbehörden nicht schafften, den Fall innerhalb der rechtlichen Verjährungsfrist abzuschliessen. Folglich konnte Behring für die Tatbestände vor 2001 nicht mehr belangt werden. Für die strafrechtlich relevanten Taten zwischen 2001 und 2004 aber verurteilte das Bundesstrafgericht in Bellinzona Behring zu einer Freiheitsstrafe.

Eigentlich hätte Behring anfangs 2019 für fünfeinhalb Jahre ins Gefängnis müssen. Doch weil er seit einiger Zeit an einer schweren Krankheit litt, wurde der Haftantritt aufgeschoben. Der Financier, der bis zuletzt seine Unschuld beteuert hatte, wird diese Haftstrafe nun nicht mehr antreten.

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