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Will der Bundesrat zu früh lockern?
Aus HeuteMorgen vom 01.02.2022. Bild: Keystone
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Diskussion um Massnahmen Wie stehen die Spitäler zu möglichen Lockerungen?

An seiner morgigen Sitzung dürfte der Bundesrat der Quarantäne und der Homeoffice-Pflicht ein Ende setzen, weitere Lockerungen werden in Betracht gezogen. Doch: Viele Spitäler verzeichnen aktuell wieder mehr Covid-Patientinnen und -Patienten. Viele von ihnen liegen allerdings in den normalen Bettenabteilungen und nicht auf den Intensivstationen.

Die Inselgruppe in Bern zum Beispiel betreut aktuell circa 100 Menschen mit einer Covid-Erkrankung. Das heisst, dass die Anzahl Patientinnen und Patienten in den letzten beiden Wochen um rund einen Drittel gestiegen ist. Philipp Jent, Leitender Arzt der Infektionsprävention und-kontrolle der Universitätsklinik für Infektiologie am Inselspital schätzt die Situation ein.

Philipp Jent

Philipp Jent

Arzt

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Philipp Jent ist Leiter der Spitalhygiene der Universitätsklinik für Infektiologie am Inselspital in Bern.

SRF News: Philipp Jent, wie beobachten Sie die aktuelle Lage?

Philipp Jent: Viele der Patientinnen und Patienten sind deutlich weniger krank als zum Beispiel im letzten Herbst. Die meisten liegen auf den normalen Bettenstationen und nur noch ein sehr kleiner Anteil muss auf die Intensivstation. Das heisst: Trotz sehr hoher Zahlen ist die Belastung fürs Spitalsystem nicht genau gleich hoch, wie dies in früheren Phasen der Fall war.

Es gibt also weniger zu tun als während der Delta-Welle. Was bedeutet das für das Personal?

Covid-Patientinnen und -Patienten müssen weiterhin isoliert werden. Das sorgt nach wie vor für einen Mehraufwand. Zudem haben wir im Moment viele erkrankte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die Belastung ist also weiterhin hoch.

Aktuell kann die Arbeit auf verschiedene Stationen verteilt werden und wir können uns gegenseitig besser aushelfen.
Autor:

Aber es ist eine bewältigbare Belastung, die nicht zu einer Überlastung in dem Sinne führt, wie sie noch vor wenigen Wochen mit gut gefüllten Intensivstationen aussah. Aktuell kann die Arbeit auf verschiedene Stationen verteilt werden und wir können uns gegenseitig auch mehr aushelfen.

Aktuell wird in der Politik über eine Lockerung der Massnahmen diskutiert. Stimmt das für Sie oder sehen Sie da auch eine gewisse Gefahr?              

Es gibt auch bei uns aufgrund der weniger grossen Belastung der Spitäler einen gewissen Optimismus. Ich glaube nicht, dass sich die aktuelle Welle ohne sehr radikale Massnahmen aufhalten lässt. Deshalb verstehe ich den Weg, den die Politik gewählt hat.

Die Pläne des Bundesrats sind nachvollziehbar.
Autor:

Ich denke aber trotzdem, dass in den nächsten Wochen noch eine gewisse Vorsicht angebracht ist, damit die Zahlen nicht zu hoch gehen. Ich denke, es ist vernünftig, wenn der Bundesrat, wie er es angekündigt hat, einen schrittweisen Weg geht.

Das Gespräch führte Andrea Jaggi.

SRF 4 News, HeuteMorgen vom 01.02.2022, 06:00 Uhr;

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