Bunt, vielfältig und offen für alle: Diversity ist längst zu einem wichtigen Kernthema für grosse Unternehmen geworden. Jahrzehnte lang haben sich Firmen darum bemüht, möglichst gemischte Teams aufzubauen. Doch seit dem Amtsantritt von US-Präsident Donald Trump hat der Wind gedreht.
Auf der Druck der US-Administration haben viele internationale Unternehmen ihre Diversity-Programme wieder über den Haufen geworfen. So werden Angestellte in gewissen Unternehmen beispielsweise angewiesen, ihre Geschlechtspronomen aus ihren E-Mail-Absendern zu löschen.
Pride muss Gürtel enger schnallen
Diese Entwicklung könnte auch das Zurich Pride Festival, der grösste LGBTQI-Event der Schweiz, treffen. Bisher seien zwar noch keine Sponsoren aufgrund Trumps Politik abgesprungen. Doch für die kommenden Ausgaben herrsche eine grosse Unsicherheit, sagt Co-Präsident Ronny Tschanz gegenüber SRF.
«Die UBS oder Google haben ihr Diversitätsprogramm zurückgefahren. Es kann sein, dass sich diese Sponsoren komplett von der Zurich Pride zurückziehen.» In diesem Jahr sei das glücklicherweise noch nicht der Fall, so Tschanz. Dennoch muss die Pride bereits in diesem Jahr auf zwei Sponsoren verzichten, wie SRF erfahren hat.
Es handle sich um langjährige Partner der Pride, sagt Co-Präsident Ronny Tschanz. «Dadurch fehlen uns jetzt 150'000 Franken.» Ein nicht vernachlässigbarer Betrag bei einem Gesamtbudget von 1.1 Millionen Franken. Die Zurich Pride müsse Jahr für Jahr mehr für die Sicherheit ausgeben, so Tschanz.
Für die Ausgabe Ende Juni mussten die Veranstalter den Gürtel deshalb enger schnallen. Man setze auf günstigere Zelte, eine kleinere Bühne und weniger Technik, so der Co-Präsident der Pride. «Ausserdem treten in diesem Jahr keine grossen internationalen Musik-Acts auf, die Mehrkosten verursachen würden.»