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Drohende Krise im Winter Energie-Präsident fordert die Ausrufung der Strommangellage

  • Energiedirektoren-Präsident Roberto Schmidt hat im Interview mit Tamedia-Zeitungen für die Ausrufung der Strommangellage plädiert.
  • Nur so könnten vorsorglich «relativ schmerzfreie» Sparmassnahmen verfügt werden, wie etwa die Abschaltung von Schaufensterbeleuchtungen.
Video
Aus dem Archiv: Neue Energiespar-Kampagne des Bundesrats
Aus Tagesschau vom 31.08.2022.
abspielen. Laufzeit 3 Minuten 55 Sekunden.

Ohne Ausrufung der Mangellage fehle Kantonen und Bund die Kompetenz dazu, sagte Schmidt im am Samstag veröffentlichten Interview. Ihm fehle zudem ein klarer Krisenplan des Bundes im Falle eines Strommangels. «Ich als Präsident der Energiedirektorenkonferenz kenne keinen», so Schmidt.

Eine Steckerleiste mit Ladekabeln
Legende: Hat der Bundesrat einen Plan für eine eventuelle Strommangellage? Keystone/Jean-Christophe Bott

Beim Gas lägen Verordnungsentwürfe vor, beim «viel komplexeren» Strom hingegen nicht. Dabei gehe es um die Frage, was als Erstes abgeschaltet und wie lebenserhaltende Infrastruktur aufrechterhalten würde. «Anders als Corona ist das eine planbare Krise. Wir müssen sie darum planen – jetzt.»

Im Blick hat er auch die Folgeprobleme von Abschaltungen. Es gehe darum, wie die Bevölkerung reagiere, wenn Internet und Mobilfunk nicht mehr funktionierten, wie die Kommunikation der Behörden funktionierte – und wie Einbrüche und Plünderungen verhindert werden könnten. «Doch von Bundesebene hören wir dazu nichts», sagte Schmidt.

Roberto Schmidt im Gespräch
Legende: Der Energiedirektoren-Präsident Roberto Schmidt fordert vom Bundesrat sofortiges Handeln. Keystone/Anthony Anex

Er plädiert für die Schaffung eines departementsübergreifenden Krisenstabs auf Bundesebene. Dieser müsse eng mit den Kantonen zusammenarbeiten. «Die Kantone wollen nicht wieder – wie in der Covid-Krise – erst in letzter Minute informiert oder über eine Pro-forma-Vernehmlassung einbezogen werden», so Schmidt.

Die Energiekrise hatte Schmidt bereits am Freitag im Walliser Parlament lange beschäftigt. Über drei Stunden lang wurden rund zwanzig Anträge zum Thema Energie debattiert. Unter den abgelehnten Texten befand sich auch eine dringliche Motion der Grünen, welche die Nutzung von Leuchtreklamen im Freien und die Innenbeleuchtung von Nicht-Wohngebäuden in diesem Winter einschränken wollte.

Schmidt, Vorsteher des Finanz- und Energiedepartements, hatte sich für «Empfehlungen, freiwillige Massnahmen und gemeinsame Anstrengungen» ausgesprochen: «Wie der Bund mitgeteilt hat, befinden wir uns derzeit nicht in einer Krisensituation; wir werden die Massnahmen jedoch an die Entwicklung der Situation anpassen.»

SRF 4 News, 17.09.2022, 3 Uhr;

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80 Kommentare

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  • Kommentar von SRF (SRF)
    Guten Samstagabend, liebe Leserinnen und Leser. Vielen Dank für die hitzige Debatte. Wir schliessen die Kommentarspalte nun an dieser Stelle. Liebe Grüsse, SRF News
  • Kommentar von Ueli von Känel  (uvk)
    Natürlich ist das Ganze unerfreulich, die Energiekrise, die Umstände, die dazu führen halfen - im Hintergrund der Aggressor Putin und das zu grosse wirtschaftl.Vertrauen zu ihm.Dann wurde die Klimakrise mehr oder weniger verdrängt oder gar ignoriert.Ich denke, es reichen nicht nur Empfehlungen des Bundesrates,sondern Dekrete zum Energie-Sparen. Aus dem Unerfreulichen kann vielleicht auch eine Chance erwachsen, dass wir im Durschschnitt Verwöhnte mehr Demut annehmen der Energie/Natur. gegenüber.
  • Kommentar von markus ellenberger  (ELAL)
    Wie vor zweieinhalb Jahren als es um die Gesundheit der Menschen ging, damit dann gewisse Branche (axpo bkw alpig) gewinne erwirtschaftet können auf dem Buckel der Menschen. Warten wir doch einmal ab was passiert und reagieren dann. Wie war das mitem Virus welches es nicht einmal täglich in den Medien erscheint. So wird das auch mit diesem Thema sein, nächsten Frühling werden die Medien nichts mehr schreiben und die Bevölkerung wird abgezockt.
  • Kommentar von Andreas Müller  (Hugh Everett)
    In Weil am Rhein stehen die Rolltreppen in den Kaufhäusern still, die Beleuchtung ist reduziert. Ein paar Kilometer weiter geht alles seinen normalen Gang. Und wir hoffen dann auf die Solidarität der Deutschen.