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Drohende Stromlücke Bund blickt zuversichtlich in den Winter

Doch die Perspektiven könnten ändern, wenn etwas Aussergewöhnliches passiere, sagte Werner Luginbühl, der Präsident der Eidgenössichen Elektrizitätskommission.

Werner Luginbühl, Präsident der Eidgenössischen Elektrizitätskommission (ElCom), zeigte sich an der Medienkonferenz an der Seite von Simonetta Sommaruga erfreut über die Zeichen aus dem Ausland.

Zum einen möchte Frankreich die Atomkraftwerke, die aktuell revidiert werden, wieder ans Netz bringen. Zum anderen verlängerte Deutschland die Laufzeit dreier AKWs bis zum nächsten Frühling.

Vielversprechende Füllstände

Die Gasspeicher in Europa seien gemäss des Bundes gut aufgefüllt. Auf eine drohende Knappheit im Winter wurde da entsprechend proaktiv reagiert. Doch nicht nur in der EU sieht die Lage zuversichtlicher als auch schon aus, auch in der Schweiz ist der Stand der Stauseen nur leicht unterdurchschnittlich.

Der Herbstregen hat der Schweiz geholfen und die Stauseen weiter aufgefüllt. So sei man nun knapp am unteren Rand eines normalen Herbsts. Würden diese Reserven nicht reichen, würden als Gegenmassnahme die Gaskraftwerke in Betrieb genommen werden, um die Stromversorgung sicherzustellen. Die ElCom arbeite hier verschiedene Szenarien aus.

Es darf nichts Aussergewöhnliches passieren, sonst würden sich diese Perspektiven schnell wieder verschlechtern.
Autor: Werner Luginbühl Präsident der ElCom

Trotzdem hebt Werner Luginbühl den Mahnfinger. Die dargelegten Elemente stimmen zwar zuversichtlich, die Situation sei dennoch angespannt. Es dürfe nichts Aussergewöhnliches passieren, ansonsten würden sich die Perspektiven schnell wieder verschlechtern.

Luginbühl kann sich nach eigener Aussage erst entspannen, wenn die ElCom im nächsten Frühling keine Massnahmen ergreifen muss. Dennoch müsse man für den darauffolgenden Winter dann noch einmal neu planen.

Optimierung der Reserve

Im Rahmen der Medienkonferenz hat der Bundesrat die Vernehmlassung für die Errichtung einer Winterreserve-Verordnung eröffnet. Das sei eine unglaublich komplexe Aufgabe und man arbeite noch an der Vorbereitung. Vor allem sei im Fokus, wie man die Elemente der Hydroreserve und der thermischen Reserve kombinieren wolle.

Bereits am 1. Februar 2023 könnten in der Schweiz die ersten Reservekraftwerke in Betrieb gehen. Die Betreiber dieser würden finanziell durch die Tragung der Fixkosten sowie allfälliger Zahlungen bei Inanspruchnahme der Reserve unterstützt werden.

HeuteMorgen, 20.10.2022, 06:00 Uhr

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