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Durchbrüche, Omikron & Impfmix Die wichtigsten Fragen und Antworten zur Booster-Impfung

Die Zahl der Spital-Einweisungen wegen Covid-19 steigt weiter an. Ein Mittel im Kampf dagegen sind die Booster-Impfungen. Besonders den älteren Menschen wird diese noch vor Weihnachten dringend empfohlen. Doch erste Kantone kommen bereits an den «Impf-Anschlag».

Was bringt die Booster-Impfung? Am Dienstag wiederholte Urs Karrer, Vizepräsident der nationalen Covid-19-Science-Taskforce, dass man 10'000 bis 20'000 Hospitalisierungen verhindern könne, wenn sich alle doppelt Geimpften eine dritte Dosis verabreichen lassen. Weiter sagte Karrer, dass nun pro Tag mindestens ein Prozent aller Geimpften einen Booster erhalten sollten.

Kommen die Kantone noch hinterher? Der Andrang auf Booster-Impfungen ist gross. Doch nicht alle Kantone kommen gleich schnell voran. Der Kanton Basel-Stadt hat aktuell die höchste Dritt-Impfquote und auch die Kantone Zürich, Bern und Aargau kommen gut voran. Anders sieht es in den Kantonen Jura, Neuenburg, Freiburg und Wallis aus. Diese haben inzwischen Hilfe bei der Armee angefordert.

Wann ist der Zeitpunkt für den Booster? Als Richtwert für die Auffrischimpfung gelten sechs Monate nach der zweiten Dosis. Gemäss dem deutschen Immunologen Carsten Watzl ist aber auch nach acht Monaten die Gefahr noch eher klein, schwer an Covid-19 zu erkranken. Allerdings: Je älter jemand ist und je höher die individuellen Risikofaktoren, desto wichtiger ist eine Auffrischung des Impfschutzes. Wann man sich für die dritte Impfdosis anmelden kann, entscheidet jeder Kanton selbst. Schwangeren wird die Booster-Impfung ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel (ab der 12. Woche) empfohlen. Sie ist aber auch schon früher in der Schwangerschaft möglich.

Wie komme ich an meine Auffrisch-Impfung?

Mit welchem Impfstoff soll geboostert werden? Grundsätzlich ist es möglich, sich mit einem Impfstoff von einem anderen Hersteller zu boostern. Das BAG empfiehlt aber, wenn immer möglich, den Impfstoff vom selben Hersteller zu nehmen. Denn es gebe noch keine klaren Daten, ob ein Mix der beiden mRNA-Impfstoffe einen besseren Schutz biete, so Virginie Masserey, Leiterin Sektion Infektionskontrolle beim BAG, am Dienstag vor den Medien. Aktuell sind nur mRNA-Auffrischimpfungen zugelassen. Wer sich zuerst mit einem Vektor-Impfstoff, zum Beispiel von Johnson&Johnson, hat impfen lassen, kann sich aber ebenfalls mit einem mRNA-Impfstoff boostern lassen.

Moderna für unter 30-Jährige?

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Das BAG empfiehlt Personen unter 30 Jahren vorzugsweise die Auffrischimpfung von Pfizer/Biontech zu nehmen. Denn die Häufigkeit an Myokarditis-Erkrankungen (Herzmuskelentzündung) war gemäss Studien in dieser Altersgruppe bei Moderna zwei- bis dreimal so häufig im Vergleich zu Pfizer/Biontech, aber immer noch auf tiefen Niveau.

Bei über 30-Jährigen ist diese Häufigkeit aber bereits nicht mehr nachweisbar. Trotzdem ist der Schutz mit Moderna für unter 30-Jährige immer noch viel grösser, als sich der Gefahr einer Infektion ohne Impfung auszusetzen.

Soll man auf die Omikron-Anpassung warten? Nein, man soll nicht warten. Denn zurzeit ist völlig offen, wann an Omikron angepassten Vakzine kommen – und auch verabreicht werden dürfen. Dieser Prozess könne Monate in Anspruch nehmen, betont SRF-Wissenschaftsredaktor Daniel Theis: «Aktuell beschäftigt uns immer noch Delta. Das Entscheidende ist, die Welle zum jetzigen Zeitpunkt zu beeinflussen. Der aktuelle Booster wird auch gegen Omikron eine Wirkung haben, erste Daten aus dem Labor unterstützen diese These.» Ob später ein spezieller Omikron-Booster nötig wird, werde sich zeigen.

Booster trotz Impfdurchbruch? Wer sich trotz vollständiger Impfung mit dem Coronavirus infiziert und einen Impfdurchbruch erlitten hat, kann sich boostern lassen. Die Empfehlung liegt in diesem Fall bei sechs Monaten Wartezeit nach der Infektion. Denn durch den Impfdurchbruch wurde das Immunsystem bereits wieder aufgefrischt.

Schweiz Aktuell, 08.12.2021, 19:00 Uhr ; 

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