Zum Inhalt springen

Header

Video
Ein Mammutprojekt für Stefan Klute und sein Team
Aus Schweiz aktuell vom 27.12.2018.
abspielen. Laufzeit 3 Minuten 43 Sekunden.
Inhalt

Ein Mammutprojekt Wie legt man ein AKW still? Stefan Klute weiss es

Der Ingenieur Stefan Klute hat bereits beim Rückbau von mehreren AKWs mitgearbeitet. Trotzdem betritt er immer wieder Neuland.

Viele Fachausdrücke, komplexe Pläne: Projektleiter Stefan Klute eilt von Sitzung zu Sitzung, organisiert und plant. Am 20. Dezember 2019 geht das AKW Mühleberg vom Netz. «Das ganze Projekt ist Neuland», sagt Klute. Es sei nicht einfach, nach 47 Jahren Betrieb jetzt in den Stilllegungsprozess zu starten.

Video
Klute: «Das ganze Projekt ist Neuland»
Aus News-Clip vom 27.12.2018.
abspielen. Laufzeit 5 Sekunden.

Die Zeitpläne für das Grossprojekt füllen ein ganzes Büro auf dem Gelände des Atomkraftwerks. Dort wird das Ausmass des Unterfangens deutlich. «Das Projekt ist furchtbar spannend, weil wir eine Pionierrolle einnehmen in der Schweiz», erklärt Klute, der für die Betreibergesellschaft BKW arbeitet.

Zwei Männer vor einer Wand, die mit Plänen vollgehängt ist.
Legende: Klute und ein Mitarbeiter studieren die Zeitpläne für das logistische Mammutprojekt, das 15 Jahre dauern soll. SRF

Ein erfahrener Stillleger

Die grösste Herausforderung sei das ganze Verfahren für die Stilllegung, weniger die technische Umsetzung, erklärt Klute. Damit hat er Erfahrung. Der Ingenieur hat bereits in Deutschland und in anderen Ländern am Rückbau von Atomkraftwerken mitgearbeitet.

Video
Klute: «Es ist eine logistische Herausforderung»
Aus News-Clip vom 27.12.2018.
abspielen. Laufzeit 11 Sekunden.

Im Moment beschäftigt er sich mit den ersten Jahren nach dem Abschalten: die Demontage der Turbinen und der Splitterschutzsteine im Maschinenhaus zum Beispiel. Da kein Strom mehr produziert wird, braucht es diese nicht mehr. «Es ist eine logistische Herausforderung», sagt Klute. «Es ist wie mit Legosteinen, nur dass diese hier nicht drei Gramm, sondern vier bis elf Tonnen wiegen.»

Ab ins Zwilag

Nach der Demontage müssen die Turbinen und die Steine von der Radioaktivität befreit werden. Dazu werden spezielle Boxen im Maschinenhaus aufgestellt, in denen das Material dekontaminiert werden kann. Kompliziertere Materialien und die hoch radioaktiven Brennstäbe werden ins Zwischenlager nach Würenlingen im Kanton Aargau transportiert.

Video
Klute: «Ein Grossteil des Materials wird in Mühleberg zerlegt»
Aus News-Clip vom 27.12.2018.
abspielen. Laufzeit 13 Sekunden.

Dort lagern heute schon radioaktive Abfälle aus Mühleberg und allen anderen Atomkraftwerken der Schweiz. Auch abgebrannte Brennstäbe werden in speziellen Behältern zwischengelagert.

40 Jahre lang noch warm

«Es hat hier noch genügend Platz für die alten Brennstäbe aus Mühleberg», erklärt Klute. Nach dem Abschalten bleiben die hochradioaktiven Stäbe noch vier Jahre im AKW Mühleberg im Abklingbecken, erst danach werden sie ins Zwilag transportiert. Auch dort werden sie noch weiter gekühlt, mindestens während 40 Jahren.

Grosse Behälter, dazwischen laufen zwei Männer.
Legende: Im Zwilag in Würenlingen werden bereits abgebrannte Brennstäbe von Schweizer AKWs gelagert. SRF

Was danach mit dem hochradioaktiven Atommüll passiert, ist noch offen. Die Frage der Tiefenlagerung ist in der Schweiz noch nicht endgültig geklärt.

Jederzeit top informiert!
Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden.
Schliessen

Jederzeit top informiert!

Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden. Mehr

Push-Benachrichtigungen sind kurze Hinweise auf Ihrem Bildschirm mit den wichtigsten Nachrichten - unabhängig davon, ob srf.ch gerade geöffnet ist oder nicht. Klicken Sie auf einen der Hinweise, so gelangen Sie zum entsprechenden Artikel. Sie können diese Mitteilungen jederzeit wieder deaktivieren. Weniger

Sie haben diesen Hinweis zur Aktivierung von Browser-Push-Mitteilungen bereits mehrfach ausgeblendet. Wollen Sie diesen Hinweis permanent ausblenden oder in einigen Wochen nochmals daran erinnert werden?

Meistgelesene Artikel