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Einführung von Schnelltests Schneller, breiter, besser? So wird in der Schweiz getestet

  • Die Corona-Fallzahlen gehen in der Schweiz zwar zurück, die Positivitätsrate ist aber nach wie vor hoch.
  • Das sei ein Anzeichen dafür, dass zu wenig getestet werde, sind Expertinnen und Experten überzeugt.
  • Daran haben auch die sogenannten Schnelltests nichts geändert.

Seit Einführung der Schnelltests Anfang November liessen sich bisher rund 43'000 Menschen so testen. Das entspricht gerade mal fünf Prozent aller durchgeführten Covid-19-Tests.

Praktisch alle Schnelltests werden in den Apotheken durchgeführt, wie Rahel Rohrer vom Schweizerischen Apothekerverband Pharmasuisse sagt: «Die Apotheken konzentrieren sich zurzeit auf diese Schnelltests. Unsere Schätzungen belaufen sich auf rund 2000 bis 4000 Tests pro Tag.»

In rund 100 Apotheken werden derzeit Corona-Schnelltests angeboten, bis Ende Jahr soll dies in 600 Apotheken, also etwa in jeder dritten, möglich sein, sagt Pharmasuisse-Sprecherin Rohrer.

PCR-Tests sind genauer

Länger als 15 Minuten auf das Testresultat warten muss man bei den Hausärzten. Sie führen noch immer vor allem die sogenannten PCR-Tests durch. Diese seien genauer als die Schnelltests, welche lediglich kurz nach der Infektion zuverlässig seien, sagt Hausarzt Carlos Quinto: «Der Schnelltest zeigt primär bei Leuten an, die hochinfektiös sind. Also vom ersten bis vierten Tag der Symptome.»

Komme hinzu, dass die möglicherweise hochinfektiösen Patienten, welche auf das Resultat warten würden, in den Arztpraxen entsprechend isoliert werden müssten. Das sei sehr aufwendig.

In der neusten Kampagne des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) fordert man die Leute dazu auf, sich schneller und konsequent testen zu lassen, aber auch nur, wenn man Symptome hat.

Reicht das? Eigentlich ja, sagt Allgemeinmediziner Quinto, der auch Mitglied im Zentralvorstand des Ärzteberufsverbandes FMH ist.

Man könne sich aber im Rahmen von «Testen, testen, testen» überlegen, ob man auch sogenannte Screeningtests vornehmen sollte. «Auch bei asymptomatischen Personen, um dort allenfalls Superspreader zu identifizieren.» Man könnte so beispielsweise ganze Schulklassen oder Bewohner von Alters- oder Pflegeheimen durchtesten.

Massentests wären machbar

Medizinisch sei das relativ zeitnah machbar, so Quinto. Für die Abklärungen müssten aber zuständige Teams bezeichnet werden. «Natürlich müsste im Voraus durch Bund und Kantone klar sein, dass das finanziert wird.»

Denn solche Massentests an gesunden Personen, also solchen ohne Symptome, würden nicht die Krankenkassen bezahlen. Beim Bund sind die Gespräche über diese Strategie bereits weit fortgeschritten. Laut der «NZZ am Sonntag» sollen solche Massentests bereits in den nächsten Wochen starten.

Echo der Zeit vom 23.11.2020, 18 Uhr

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