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Putin spricht am World Economic Forum auf der Bühne.
Legende: Einst war der russische Präsident Wladimir Putin ein gern gesehener Gast am World Economic Forum in Davos. 2009 hielt er eine Eröffnungsrede. Keystone/AP Photo/Virginia Mayo
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Eingefrorene Beziehung Vom Stargast zum «Raubtier» – Russlands Vergangenheit am WEF

Seit dem Angriffskrieg auf die Ukraine ist Russland am World Economic Forum in Davos nicht mehr vertreten. Früher waren die russischen Gäste gern gesehen.

Vor versammelter Weltelite rechnete der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski am Dienstag mit Russland ab. In seiner Rede am World Economic Forum in Davos bezeichnete er den russischen Präsidenten Wladimir Putin als «Raubtier». Und er forderte strenge Sanktionen gegen das Land, das vor bald zwei Jahren einen Angriffskrieg auf die Ukraine gestartet hat.

In Davos ist von offizieller Seite Russlands niemand vertreten. Das ist so gewollt, denn nach der russischen Invasion 2022 hatte das WEF die Verbindungen eingefroren und sich hinter die Ukraine gestellt. Dabei waren die Gäste aus Russland in den Jahren zuvor immer wieder gern gesehen. So hielt Putin 2009 eine Eröffnungsrede.

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Aus dem Archiv: Putin kritisiert die USA wegen der Finanzkrise
Aus Tagesschau vom 28.01.2009.
abspielen. Laufzeit 46 Sekunden.

Laut dem Magazin «Politico» traten Putin und sein Vorgänger Dmitri Medwedew zwischen 2007 und 2021 fünfmal am Weltwirtschaftsforum auf. 2011 eröffnete Medwedew den Anlass. In seiner Rede versprach er, dass sich die Demokratie in Russland weiterentwickeln werde.

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Aus dem Archiv: Mewedew fordert 2011 mehr Gerechtigkeit
Aus 10 vor 10 vom 26.01.2011.
abspielen. Laufzeit 56 Sekunden.

2019 hätten die Russen fast gefehlt, denn das WEF hatte angeblich zuvor drei russische Geschäftsleute wegen US-Sanktionen ausgeladen. Russland drohte daraufhin mit einem Boykott. Die Ausgeladenen durften dann trotzdem ans WEF. «Wir freuen uns, dass Russland auch eine hochrangige Regierungsdelegation nach Davos entsenden wird», sagte WEF-Geschäftsführer Alois Zwinggi nach der Lösung des Zwists.

In all den Jahren waren russische Unternehmen wichtige finanzielle Unterstützer des WEF. «Politico» beschrieb 2022 eine Symbiose: «Putin unterstützte das WEF, die Oligarchen finanzierten es – und das Forum half im Gegenzug, ihren guten Ruf zu wahren.»

Die Symbiose endete mit dem Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine. WEF-Gründer Klaus Schwab und WEF-Präsident Børge Brende verurteilten Russland am 27. Februar 2022 in einer Stellungnahme. Ihre volle Solidarität sei mit der Ukraine.

Das WEF lud daraufhin sanktionierte Russen für die Ausgabe im Mai 2022 aus. Russische Unternehmen fielen als Partner und Geldgeber weg. Die Organisatoren versicherten, dass kein Geld mehr aus Russland ans Forum fliesse. Laut «Politico» war das ein finanzieller Schlag für das WEF.

Dieses Jahr war Selenski der Stargast des WEF. Russland kritisierte aus der Ferne den Ukraine-Gipfel, der vor dem WEF stattfand. Ohne russische Beteiligung seien die Gespräche nutzlos, hiess es vom Kreml.

Das Weltwirtschaftsforum nächstes Jahr wird (mit grosser Wahrscheinlichkeit) wieder ohne Russland stattfinden. Gegenüber der Zeitung «Südostschweiz» sagte ein Mediensprecher vergangenen September, dass sich das WEF an die internationalen Sanktionen halte. Die Beziehungen zum offiziellen Russland und seiner Wirtschaft bleiben damit eingefroren.

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SRF 4 News, 16.01.2024, 22:30 Uhr

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