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Einigung zwischen SBB und BLS Streit um Fernverkehrslinien beigelegt

  • Die BLS wird ab Dezember wieder im Fernverkehr tätig sein.
  • Die Privatbahn wird sukzessive drei Fernverkehrsstrecken unter der SBB-Konzession betreiben.
  • Der Einigung ging ein mehrjähriger Streit voraus.

Die BLS und die SBB hätten nach Gesprächen eine einvernehmliche Lösung gefunden, teilte das Eidgenössische Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (Uvek) mit.

Die Einigung löste beim Bund und beim Kanton Bern Freude aus. «So kann ein langwieriger Rechtsstreit vermieden werden. Die gemeinsame Lösung stärkt den öffentlichen Verkehr in der Schweiz», wird Verkehrsministerin Simonetta Sommaruga in der Mitteilung zitiert.

Der Kanton Bern als Mehrheitsaktionär der BLS nehme die Einigung mit Freude zur Kenntnis, hiess es auch von Seiten des Berner Verkehrsdirektors Christoph Neuhaus.

Drei Strecken

Der Vertrag zwischen den beiden Bahnen regelt, dass die BLS per Dezember 2019 den RegioExpress zwischen Bern – Biel als Fernverkehr betreiben kann. Per Dezember 2020 folgt die Strecke Bern-Burgdorf-Olten als Fernverkehr, schreibt das Uvek.

Die dritte Strecke betrifft die Linie Bern - Neuenburg - La-Chaux-de-Fonds . Sie wird bis Dezember 2020 als Regionalverkehr betrieben, per Dezember 2020 dann im Stunden-Takt als Fernverkehr.

Quelle: BLS, SBB, 22.08.2019 Bern La Chaux-de-Fonds Biel Olten Lyss Neuenburg Kerzers Ins Burgdorf Langenthal Wynigen Herzogen-buchsee

Im Rahmen einer besseren Anbindung von La-Chaux-de-Fonds an die Westschweizer Städte geht die Linie von Neuenburg nach La-Chaux-de-Fonds mittelfristig an die SBB über.

SBB behält Fernverkehrskonzessionen

Im Rahmen der Vereinbarung wird die BLS die SBB-Verkaufsstelle in Lyss als Reisezentrum übernehmen. Die Leistungen im Fernverkehr erbringt die BLS unter der integralen Konzession der SBB. Dazu gründet die BLS AG eine neue Tochtergesellschaft unter dem Namen BLS Fernverkehr AG. Sie wird ihre Tätigkeit im Dezember 2019 aufnehmen.

Die BLS betreibt die drei Fernverkehrslinien eigenwirtschaftlich, also in voller Verantwortung für Ertrag, Qualität und Kosten. Zum Einsatz kommen BLS-eigene Züge und Lokführer.

Die BLS verzichtet damit auf eine eigene Konzession. Die SBB wiederum ziehen ihre am Bundesverwaltungsgericht hängige Beschwerde zurück. Die Konzession für den Fernverkehr bleibt für die nächsten zehn Jahre integral bei der SBB.

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