- In Europa grassiert seit Anfang Jahr die Maul- und Klauenseuche in Deutschland, in der Slowakei und in Ungarn.
- Der Thurgau hat als Vorbereitung auf einen möglichen Ausbruch den Ernstfall geprobt und «ist gut vorbereitet».
- Auf einem Landwirtschaftsbetrieb in Oberneunforn wurde der Ernstfall geprobt.
Die Ampel ist auf Rot gestellt: Das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) warnt vor der Maul- und Klauenseuche (MKS). Grund sind Ausbrüche, vornehmlich in der Slowakei und Ungarn. Eine Einschleppung dieser hochansteckenden Krankheit in die Schweiz sei nicht ausgeschlossen. Auch der Thurgau als Landwirtschafts- und Grenzkanton wappnet sich.
Bereits seit 2021 bereitet sich das Veterinäramt des Kantons Thurgau auf den Ernstfall vor. Dazu gehört, dass die Bekämpfung der Maul- und Klauenseuche regelmässig geübt wird. Eine solche Übung fand am Dienstag in Oberneunforn statt.
Auf einem Landwirtschaftsbetrieb wurde ein Ausbruch der Maul- und Klauenseuche bei Rindern simuliert. «Im Ernstfall muss der betroffene Betrieb geräumt, sämtliche Tiere müssen gekeult, sprich getötet, und ihre Kadaver anschliessend fachgerecht entsorgt werden», sagt Kantonstierärztin Astrid Hollberg an einer Medienkonferenz.
Die Maul- und Klauenseuche gilt in veterinärdienstlichen Kreisen als Worst-Case-Szenario.
In einem nächsten Schritt kämen die Mitglieder der Tierseuchenzüge zum Einsatz. Diese reinigten und desinfizierten den gesamten Betrieb, so Yvo Rindlisbacher, Chef Zivilschutz. Dies sei absolut essenziell, da der MKS-Erreger in Stalldreck, Mist und Gülle über längere Zeit ansteckend bleibt. «Die Maul- und Klauenseuche gilt in veterinärdienstlichen Kreisen als Worst-Case-Szenario», so Astrid Hollberg weiter.
Das Veterinäramt und das Amt für Bevölkerungsschutz des Kantons Thurgau ziehen nach der Tierseuchenübung eine erste positive Bilanz. Es habe sich gezeigt, dass der Thurgau auf einen möglichen MKS-Ausbruch «gut vorbereitet» sei, sagte Astrid Hollberg. Eine vertiefte Auswertung der Übungsergebnisse folge in den nächsten Wochen. In den vergangenen Jahren wurden zwei Tierseuchenzüge aufgebaut, die im Ernstfall zum Einsatz kommen.