Geschichten über eine Software beginnen meist in einem Keller oder einer Garage. Die Geschichte von 2weeks beginnt in einer Bar. Als im vergangenen Sommer alle Restaurants die Daten ihrer Gäste erfassen mussten, kam dem Glarner Bar-Betreiber Marc Brunner die Idee für eine eigene Software: «Ich wollte eine saubere Lösung, die korrekt, aber für die Gäste und das Personal auch möglichst einfach zu handhaben ist.»
Daraus entwickelte er zusammen mit seinem Sohn und einem Freund ein Web-Tool. Wichtiger Bestandteil davon ist die Registrierung mithilfe eines QR-Codes. «Es ist keine App, sondern funktioniert rein webbasiert. Es werden keine Daten auf dem Handy gespeichert, sondern verschlüsselt auf Schweizer Servern.» Grundsätzlich liessen sich pro Stunde 30'000 Personen registrieren.
Schnell stellte das Trio fest, dass die Nachfrage nach einer solch einfachen Lösung gross war. Zuerst nur bei anderen Gastronomen, aber plötzlich meldeten sich die Bündner Behörden bei Marc Brunner: «Sie fragten, ob wir die Software in zehn Tagen anpassen könnten.» In einer Hau-Ruck-Übung arbeiteten sie Tag und Nacht und konnten die Software für die Massentests im Engadin liefern.
Aus einer Idee wird ein Unternehmen
Von diesem Zeitpunkt an wurde das junge Unternehmen fast überrannt von Anfragen von Behörden, Firmen und Heimen. «Plötzlich hatten wir ein Unternehmen», sagt Brunner. Er habe keine freie Minute mehr. Unterdessen bietet die Firma die Software für Massentests, Impfkampagnen und weiterhin für das Contact-Tracing in der Gastronomie an.
Wenn ich könnte, stünde ich morgen schon wieder hinter der Bar.
Aber was passiert mit dem Unternehmen, wenn die Pandemie überstanden und Massentests und Contact-Tracing nicht mehr nötig sind? «Wir haben Ideen», sagt Brunner. «Es wird sicher weniger stressig sein und schliesslich haben wir ja alle einen anderen Job.» Denn sein Herz schlage immer noch für die Gastronomie: «Wenn ich könnte, stünde ich morgen schon wieder hinter der Bar.»