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Erste Bilanz Parteifinanzen: SP ist Spitzenreiterin bei den Einnahmen

Die SP hat letztes Jahr neun Millionen Franken eingenommen. Mehr als alle anderen Parteien. Das zeigen neue Zahlen der Eidgenössischen Finanzkontrolle.

Auf den ersten Blick scheint die Sache klar: Die SP ist der Krösus unter den Schweizer Parteien. Doch beim Vergleich der Parteien ist Vorsicht geboten. Denn die erstmalige Bilanz der Eidgenössischen Finanzkontrolle zu den Parteifinanzen zeigt nur zum Teil, wie gross die finanzielle Macht der Parteien ist.

Die Bilanz zeigt vor allem, wie unterschiedlich die verschiedenen Parteien organisiert sind.

Plakate von politischen Parteien in einem Ausstellungsraum.
Legende: Nun sind die Einnahmen der Parteien öffentlich. Keystone/Archiv/ALESSANDRO DELLA VALLE

Die SP dürfte die Partei sein, die am stärksten zentralisiert ist. Bei ihr zahlt jedes Mitglied 65 Franken direkt an die nationale Partei. Bei den Grünen sind es 50, bei den Grünliberalen 40 Franken.

Die bürgerlichen Parteien hingegen erheben keine Mitgliederbeiträge auf nationaler Ebene. Zwar erhält die nationale Partei jeweils einen Anteil der Mitgliederbeiträge, die an die Kantonalparteien fliessen. Doch dabei handelt es sich um deutlich kleinere Dimensionen als bei der SP. So schreibt der stellvertretende Generalsekretär der SVP, Peter Keller, auf Anfrage, der «Beitrag der Kantonalparteien an die SVP Schweiz ist auch nicht hoch».

Gelder für Kampagnen sind Einnahmen

Die SP steht bei den Einnahmen auch darum zuoberst auf dem Podest, weil sie viele Abstimmungskampagnen selber führt.

Jüngste Beispiele sind die Kampagne für eine 13. AHV-Rente oder die 10-Prozent-Initiative. In beiden Fällen zusammen investierte die Partei fast 1.3 Millionen Franken in die Kampagne. Gelder, die der SP für diese Kampagnen zugeflossen sind, muss die Partei als Einnahmen deklarieren.

Die Transparenz ist besser als vorher. Aber es besteht noch Luft nach oben.
Autor: Pascal Stirnimann Direktor der Eidgenössischen Finanzkontrolle

Die bürgerlichen Parteien hingegen engagierten sich jeweils im Nein-Komitee, doch eine eigene Kampagne führten sie nicht. An ihrer Stelle führten Wirtschaftskomitees die Kampagne an, die zwar durchaus im Interesse der bürgerlichen Parteien arbeiteten und noch viel mehr Geld als die SP investierten.

Grosse Unterschiede bei Mandatsabgaben

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Die Parteien finanzieren sich auch über sogenannte Mandatsabgaben. Das heisst, dass zum Beispiel Mitglieder des Parlaments, des Bundesgerichts oder des Bundesrats einen Teil ihrer Einkünfte an die Partei abgeben, der sie angehören.

Auch da gibt es grosse Unterschiede zwischen den Parteien. Von den sieben Bundesrätinnen und Bundesräte müssen die SP-Mitglieder am meisten an die Partei abgeben. So zahlte gemäss EFK-Register letztes Jahr Elisabeth Baume-Schneider 39'000 Franken an die SP und Alain Berset 27'800.

Mit deutlichem Abstand folgen Karin Keller-Sutter und Ignazio Cassis von der FDP mit jeweils 15'000 Franken. Viola Amherd von der Mitte gibt 12'000 Franken an ihre Partei ab. Am wenigsten abgeben müssen die SVP-Bundesräte. Albert Rösti und Guy Parmelin zahlten letztes Jahr je 9'285 an ihre Partei.

Doch gemäss den Transparenzregeln müssen die bürgerlichen Parteien keine Einnahmen deklarieren, weil ihnen kein Geld direkt zufloss.

Einnahmen von Vereinen und Stiftungen werden nicht erhoben

Die Bilanz der Transparenz bei den Parteifinanzen ist darum nicht wirklich befriedigend. Der Direktor der Eidgenössischen Finanzkontrolle, Pascal Stirnimann, sagt es so: «Die Transparenz ist besser als vorher. Aber es besteht noch Luft nach oben.»

Für eine volle Transparenz müssten nicht nur die Parteien, sondern auch Vereine und Stiftungen ihre Finanzflüsse offenlegen. Beschliessen müsste das aber das Parlament.

SRF 4 News, 30.8.2024, 9:00 Uhr

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