- Die Walliser Gemeinde Evolène will für den von Naturgefahren bedrohten Campingplatz von Arolla einen neuen Platz zur Verfügung stellen.
- Damit soll die am Sonntag angekündigte Schliessung des höchstgelegenen Schweizer Campingplatzes kompensiert werden.
- Wegen der Gefahr von Murgängen musste der höchstgelegene Campingplatz der Schweiz trotz Beschwerde der Betreiber definitiv geschlossen werden.
Mit der provisorischen Umsiedlung auf eine Privatparzelle wolle die Gemeinde die Beherbergungskapazität aufrechterhalten, das wilde Campieren bekämpfen und die Touristen beruhigen.
Hoteliers hätten berichtet, dass einige Touristen ihre Reservierung stornieren wollten, weil sie ein «Zweites Blatten» befürchteten, so Gemeindepräsidentin Virginie Gaspoz. Diese Lösung soll es der Gemeinde und den Betreibern des geschlossenen Campingplatzes ermöglichen, eine dauerhafte Option für 2026 zu finden.
Mehrere Möglichkeiten werden geprüft
Man habe sich am Dienstagabend mit der Gemeindepräsidentin von Evolène getroffen, um den Stand der Dinge zu besprechen, sagte Eva Colli, Mitbetreiberin des geschlossenen Campingplatzes. Gaspoz bestätigt dies gegenüber Keystone-SDA: «Die Idee ist, ein Grundstück zu finden, das der Gemeinde gehört und das ab 2026 genutzt werden soll. Wir werden alle möglichen Standorte auflisten.»
Neben der Bereitstellung eines Geländes, das ordnungsgemäss eingerichtet werden muss, muss die Gemeinde eine Genehmigung von der Dienststelle für Raumentwicklung des Kantons Wallis einholen. Zudem muss sie eine Gefahrenkarte von der Dienststelle für Naturgefahren des Kantons genehmigen lassen.
Gefahr von Murgängen
Wegen der Gefahr von Murgängen hatten die Walliser Behörden die Schliessung des Campingplatzes in Arolla angeordnet. Die Betreibenden legten Einspruch ein, doch der Kanton Wallis wies diesen ab und bestätigte die geplante Schliessung des Campingplatzes per 13. Juli. Das Betreiber-Ehepaar wolle keine Berufung einlegen, sagte es.
Dank einer starken Solidaritätswelle konnte der Konkurs des Campingplatzes inzwischen abgewendet werden. Das Betreiberpaar dürfte die Krisenzeit bis zum nächsten Frühjahr ohne grössere Probleme überstehen, wie es selber sagte. Bisher wurde weder ein Ort noch ein Datum für die Eröffnung des Ersatzplatzes bekannt gegeben.