- In Lausanne haben rund 400 Personen gegen Polizeigewalt demonstriert.
- Anlass war der Freispruch von sechs Lausanner Polizisten durch das Waadtländer Kantonsgericht vor wenigen Tagen.
- Die Polizisten waren 2018 an der Kontrolle eines Mannes aus Nigeria beteiligt.
Beim Prozess vor Obergericht ging es um den Fall eines 2018 bei einer gewaltsamen Festnahme umgekommenen Nigerianers. Der 39-Jährige stand im Verdacht des Drogenhandels. Zur Demonstration aufgerufen hatten die Familie des Opfers und ein Kollektiv. Bereits bei dem nach Renens VD verlegten Prozess vor zweiter Instanz war es zu Kundgebungen gekommen.
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Bild 1 von 3. Menschen demonstrieren gegen Polizeigewalt und im Gedenken an Mike Ben Peter. Bildquelle: KEYSTONE/Valentin Flauraud.
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Bild 2 von 3. Sechs Lausanner Polizisten wurden in Renens VD in zweiter Instanz freigesprochen. Bildquelle: KEYSTONE/Valentin Flauraud.
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Bild 3 von 3. Der 39-jährige Nigerianer hatte sich bei einer Drogenkontrolle in Lausanne widersetzt und war bei seiner Festnahme durch die sechs angeklagten Polizisten ums Leben gekommen. Bildquelle: KEYSTONE/Valentin Flauraud.
Die um 13:30 Uhr vor dem Bahnhof gestartete Demonstration war bewilligt, wie es bei der Stadtpolizei hiess. Der Umzug durch die Stadt verlief friedlich. Die Demonstrierenden hielten an jener Stelle inne, an welcher der 39-Jährige ums Leben gekommen war. In Reden prangerten sie Polizeigewalt an.
Die Waadtländer Berufungsinstanz war am Montag nach dreitägigem Prozess zum Schluss gekommen, die Polizisten hätten verhältnismässig gehandelt und es sei ihnen nichts vorzuwerfen. Der Herz-Kreislauf-Stillstand des Opfers sei unabhängig von dessen Position während der Festnahme eingetreten. Auch vom Vorwurf des Amtsmissbrauchs sprach das Gericht die Polizisten frei.