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Fehlende Bandbreite Drohender Bergsturz: Problem bei Überwachungsdaten bald behoben

  • Im Walliser Lötschental droht ein Bergsturz, deshalb wird das Abbruchgebiet genau überwacht.
  • Im Tal ist die Bandbreite für die Übertragung der Messdaten laut den Behörden beschränkt.
  • Laut der Swisscom und dem Unternehmen, welches das Überwachungssystem betreibt, gibt es eine Lösung für das Problem.

Ein grosser Bergsturz auf das Dorf Blatten im Walliser Lötschental ist bislang ausgeblieben. Viel Gestein, das sich in den letzten Tagen schrittweise gelöst hatte, liegt inzwischen auf dem Birchgletscher unterhalb des Kleinen Nesthorns. Der Gletscher droht nun unter dem Gewicht von rund neun Millionen Tonnen abzubrechen – auch das wäre für das Bergdorf verheerend.

Wegen der Bedrohung überwachen die Behörden das Abbruchgebiet und den Gletscher. Die Verantwortlichen wissen aber nicht, wie schnell sich der Gletscher bewegt, weil es «sehr grosse Probleme» mit der Datenübertragung gibt, wie es am Sonntag in einer Medienkonferenz hiess. Die Bandbreite im Tal sei beschränkt.

«Der Mobilfunkempfang im Lötschental ist gut», sagt Swisscom-Sprecherin Sabrina Hubacher. Auch die vielen Videoübertragungen der Medien könne das Mobilfunknetz gut meistern.

Ein Problem gebe es beim Überwachungssystem, sagt Hubacher. Die Anlage stehe draussen im Feld. Damit die Übermittlung der Messdaten optimal funktioniere, müsse die Antenne besser ausgerichtet werden.

Radardaten weniger hoch aufgelöst

Das Überwachungssystem betreibt das Unternehmen Geopraevent. «Wir hatten gewisse Probleme, Daten zu übertragen – vor allem in der Nacht», sagt der leitende Ingenieur Christian Kuster. So musste etwa die Empfindlichkeit des Radars heruntergeschraubt werden, dadurch seien die Messdaten weniger hoch aufgelöst gewesen.

Gelbes GeoRadar-Gerät vor verschneiten Bergen.
Legende: Geopraevent hat einen Radar auf das Abbruchgebiet ausgerichtet. Wegen Problemen mit der Bandbreite waren die Daten nicht immer hochaufgelöst. Geopraevent

Die Bandbreitenprobleme hat Geopraevent mit der Mobilfunkanbieterin Swisscom angeschaut. Nun würden die Daten gezielt mit einer Richtstrahlantenne auf einen Funkmast übertragen, sagt Kuster.

Die Swisscom nimmt ihrerseits Verbesserungen am Mobilfunknetz im Lötschental vor. «Auch wir können im Hintergrund technische Massnahmen im Netz treffen, damit dieses optimal funktioniert», sagt Sprecherin Hubacher. Wichtig sei die Ausrichtung der Antenne des Überwachungssystems.

Volle Übertragung am Dienstag

Laut der Swisscom soll im Laufe des Dienstags die Datenübertragung gut funktionieren. Damit ist das Problem auch für Geopraevent gelöst. «Wir können den Berg gut überwachen. Die Behörden haben von uns alle Informationen, die sie brauchen», sagt Ingenieur Kuster.

Ausserdem richtet das Unternehmen eine Internetverbindung via Satellit ein. Dabei nutzt es den Dienst Starlink von Tesla-Gründer Elon Musk. Die Satellitenverbindung soll als Redundanz dienen, falls ein Murgang die im Tal vorhandenen Datenleitungen beeinträchtigen sollte.

Schweiz aktuell, 26.5.2025, 19 Uhr ; 

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