In der Wintersession 2025 hat der Nationalrat befürwortet, Feuerwerkskörper ohne visuelle Effekte, die nur Lärm machen, zu verbieten. Dies als Gegenvorschlag zur Feuerwerksinitiative. Sie fordert, dass alle Feuerwerkskörper, die Lärm machen, verboten werden.
Unter Druck sind somit nicht nur Raketen und Böller, sondern auch grosse Feuerwerke wie an Jubiläen, privaten Feiern, zu Silvester oder am 1. August.
Wer ein grosses Feuerwerk steigen lassen will, benötigt seit 2014 eine Berechtigung. Die «Interessengemeinschaft Feuerwerk» organisiert in Zusammenarbeit mit dem Schweizerischen Feuerwehrverband die Kurse und Prüfungen, die es dafür braucht.
Trotz politischem Druck sei die Zahl jener, die die Ausbildung für das Zünden von grossen Feuerwerken machen, über die letzten zehn Jahre immer etwa gleich, sagt Samuel Baumann, Präsident der nationalen Prüfungskommission.
Jedes Jahr würden rund 60 Personen den «kleinen Ausweis» (FWA) machen. Wer diesen hat, darf im Freien Feuerwerk und Pyrotechnik abbrennen. Aber nur 50 Kilogramm insgesamt.
Tausende mit Berechtigung für Feuerwerke
Fünf bis zehn Personen würden den Kurs für Grossfeuerwerk (FWB) – den «grossen Ausweis» – machen, sagt Baumann. Bei diesen Feuerwerken gilt keine Gewichtsgrenze und was knallt, funkt und funkelt darf elektrisch gezündet werden. Insgesamt, schätzt Baumann, hätten in der Schweiz Tausende eine Berechtigung für Feuerwerk in der Tasche. Sie alle dürfen grosse Feuerwerke steigen lassen.
«Vom Holzfäller bis zum Rechtsanwalt haben wir alles dabei», sagt Samuel Baumann von der Prüfungskommission. Es kämen Familienväter, Leute aus Vereinen, professionelle Feuerwerksanbieter, aber auch Behörden, also die Polizeiorgane, welche die Gesuche für das Abbrennen eines Feuerwerks prüfen. Jene, die berufsmässig grosse Feuerwerke anbieten würden, machten aber nur einen kleinen Teil davon aus.
Die Handhabung eines Feuerwerk sei wichtig, sagt Samuel Baumann: zum Beispiel wie man eine Batterie korrekt fixiere, wie man sie zündet oder wie man Kabelverbindungen unter den pyrotechnischen Körpern richtig anschliesse. Wichtig sei auch die Sicherheit: Wer ein grosses Feuerwerk steigen lassen wolle, müsse ebenso wissen, wer zu informieren sei und ob Waldabstände eingehalten werden.
Laut Samuel Baumann ist Feuerwerk in der Schweiz stark verwurzelt – wegen des Nationalfeiertages und wegen Silvester.
Die Schweiz – ein Feuerwerksland?
Feuerwerk ist in der Schweiz auch seit Jahrhunderten bekannt. Im 16. und 17. Jahrhundert wurden nachweislich in Bern oder Zürich zu besonderen Anlässen Feuerwerke abgebrannt: bei Festen der Obrigkeiten oder zu Ehren von Gästen.
Ab dem 19. Jahrhundert kommt Feuerwerk immer mehr unters Volk: zum Beispiel bei Dorffesten oder Kirchweihen. Der 1. August wurde 1891 zum ersten Mal offiziell als Nationalfeiertag begangen. Feuerwerk ist seither zu einem festen Bestandteil für viele geworden.
Samuel Baumann, der oberste Schweizer Feuerwerksprüfer, ist selbst Liebhaber, aber kein professioneller Feuerwerkstechniker. Und auch ihm ist bewusst, dass gerade der Lärm für viele ein Problem ist. Er sagt: «Auch ohne Knall lässt sich ein schönes Feuerwerk abbrennen.»