- Die Fifa ist heute Montag Thema am Bundesstrafgericht in Bellinzona.
- Angeklagt ist neben dem ehemaligen Fifa-Generalsekretär Jérôme Valcke und dem Präsidenten des Fussballclubs Paris St. Germain, Nasser Al-Khelaifi, auch eine dritte Person.
- Es geht um die Vergabe von Fussballübertragungsrechten.
Der Prozess hat schon vor Beginn einiges an Brisanz verloren. Vom Tisch ist bereits der Vorwurf der Korruption, weil sich die Fifa-Juristen plötzlich gütlich mit Nasser Al-Khelaifi einigten. Damit konnte die Bundesanwaltschaft den Bestechungsvorwurf nicht weiter verfolgen – aus formalen Gründen, wie sie selber bekannt gab.
Hier ging es um eine Luxusvilla auf Sardinien. Der ehemalige Fifa-Generalsekretär Jérôme Valcke soll eineinhalb Jahre gratis über diese Villa verfügt haben. Dies als Gegenleistung für die Vergabe von WM-Übertragungsrechten an ein Medienunternehmen in Katar, das dem Besitzer von Paris Saint-Germain gehört.
Vorwurf der ungetreuen Geschäftsführung
Im Prozess am Montag wird dem Hauptangeklagten Jérôme Valcke vorgeworfen, vom dritten Beschuldigten auf der Anklagebank insgesamt drei Zahlungen im Wert von mehr als 1.2 Millionen Euro erhalten zu haben. Auch in diesem Fall soll es sich um eine Gegenleistung für Fussball-Übertragungsrechte gehandelt haben.
Da Valcke diese Geldflüsse gegenüber der Fifa verschwiegen hat, muss er sich jetzt vor dem Bundesstrafgericht in Bellinzona wegen ungetreuer Geschäftsführung und passiver Bestechung verantworten. Den beiden anderen wird Anstiftung zu ungetreuer Geschäftsbesorgung vorgeworfen.
Ob die drei Angeklagten am Montag persönlich vor Gericht erscheinen, ist fraglich. Klar ist: Die Bundesanwaltschaft hat dieses Strafverfahren vor drei Jahren eröffnet und steht unter Druck, weil der andere grosse Fifa-Fall rund um die Fussballweltmeisterschaft 2006 in Deutschland kürzlich wegen Verjährung eingestellt werden musste.