Im Bundeshaus wird das Budget für das kommende Jahr beschlossen. Die Beschlüsse sind geprägt von Sparmassnahmen. Zu reden gaben unter anderem Subventionen für Nachtzüge in der Höhe von zehn Millionen Franken, die gestrichen wurden. Die zehn Millionen werden allerdings gar nicht eingespart – sie kommen künftig der Luftfahrtbranche zugute.
Im Parlament waren die zehn Millionen Franken für den Nachtzug nach Malmö ziemlich chancenlos. Die Subventionen pro verkauftem Ticket wären zu hoch gewesen, sagte der Tessiner FDP-Nationalrat Alex Farinelli in der Debatte. «Laut Kommissionsunterlagen betragen die Subventionen pro verkauftem Ticket zwischen 100 und 200 Franken. Das ist ein unverhältnismässig hoher Betrag», so Farinelli.
Das Parlament hat die zehn Millionen deshalb gestrichen.
Haushalt wird trotzdem nicht entlastet
Das Geld wird allerdings nicht eingespart und hilft damit nicht, den Haushalt zu entlasten. Der Grund: Das Geld für den Nachtzug nach Malmö wäre aus einem speziellen Topf finanziert worden. Gespiesen wird der von den Fluggesellschaften, die für ihre Abgase bezahlen müssen.
Nach dem Entscheid gegen den Nachtzug kommt jetzt das ganze Geld im Topf der Luftfahrt zugute. Das sei effizienter, argumentierten die bürgerlichen Kritiker.
Das Beispiel Malmö zeigt, dass es eigentlich um sehr kleine Beträge geht, die dem bürgerlichen Parlament schon zu viel sind, um ins Klima zu investieren.
Links-Grün will das nicht hinnehmen. In Zürich, Bern, Basel und Lausanne sind Vorstösse geplant: Die Städte sollen jene Nachtzug-Subventionen zahlen, die das nationale Parlament nicht sprechen will. Der «Tages-Anzeiger» hatte zuerst darüber berichtet. «Was das aktuelle Beispiel Malmö zeigt, ist, dass es eigentlich um sehr kleine Beträge geht, die dem bürgerlichen Parlament schon zu viel sind, um ins Klima zu investieren», sagt Oliver Heimgartner, Präsident der SP Stadt Zürich.
Bei diesen Beträgen könne auch eine Stadt wie Zürich oder andere Städte gemeinsam sagen, dass sie einspringen würden. Denn das Ziel müsse laut Heimgartner sein, möglichst viele Flugreisen mit Bahnreisen zu ersetzen.
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