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Zürcher Bauern beschliessen eine Resolution gegen die Agroscope-Zentralisierung
Aus HeuteMorgen vom 05.04.2018.
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Forschungsanstalt Agroscope Bauern wehren sich gegen Zentralisierung

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Agrarforschungsanstalt Agroscope soll zentralisiert werden – die bisherigen zwölf Standorte sollen im Kanton Freiburg zusammengelegt werden.
  • Grund für die Zentralisierung der landwirtschaftlichen Forschung des Bundes sind Sparmassnahmen.
  • Bauern sowie Kantone können diesen Sparplänen allerdings wenig abgewinnen.
  • Die Delegierten des Zürcher Bauernverbands haben nun eine Resolution verabschiedet, um sich gegen die geplante Schliessung der Standorte Reckenholz und Wädenswil zu wehren.

Der Bundesrat will beim landwirtschaftlichen Kompetenzzentrum Agroscope sparen: Aus den zwölf Standorten soll künftig noch einer werden – in Posieux im Kanton Freiburg. Alleine im Kanton Zürich müssten deshalb zwei Standorte geschlossen werden. Hunderte Angestellte wären betroffen.

Die Meinung an der 176. Delegiertenversammlung des Zürcher Bauernverbands ist deshalb einhellig: Von den Zentralisierungsplänen der Agrarforschungsanstalt halten die anwesenden Bauern nichts.

Gerade Zürich als bedeutender Hochschulkanton sei ein Ort, wo zwingend auch landwirtschaftliche Forschung betrieben werden müsste, so der Tenor. Die «Nähe zur Forschung» würde verloren gehen, sagt ein Zürcher Bauer an der Versammlung.

Angst vor Einsparungen in der Forschung

Mit der Zentralisierung werde die Landwirtschaftsforschung in der Schweiz geschwächt. Dabei lebe diese gerade von der Vielfalt der Schweizer Regionen, sagt ein weiterer Bauer: «Die Landwirtschaft ist ebenfalls dezentral, eine dezentrale Forschung ist deshalb wichtig.» So oder so dürfe nicht an der Forschung gespart werden.

Wir wollen an der Infrastruktur sparen, um diese Gelder wieder neu investieren zu können.
Autor: Eva Reinhard Leiterin Agroscope

Man wolle eben gerade nicht bei der Forschung sparen, entgegnet Agroscope-Leiterin Eva Reinhard diesen Befürchtungen: «Wir wollen an der Infrastruktur sparen, um diese Gelder wieder neu investieren zu können.» Für sie sei es kein Abbau, sondern «eine zukunftsgerichtete Stärkung».

Ein Forscher prüft an ein Pflanzenschutzmittel an Gemüse
Legende: Geht es nach dem Bundesrat, gibt es künftig nur noch einen Agroscope-Standort. Keystone

Dieses Bekenntnis ist den Zürcher Bauern allerdings zu wenig. Sie wollen weiterhin eine Agroscope mit zwölf Standorten in der ganzen Schweiz. An der Versammlung in Bonstetten haben sie deshalb eine Resolution mit dieser Forderung verabschiedet.

Kantone stehen hinter den Bauern

Zusätzlich erhalten die Bauern Rückendeckung von der Zürcher Kantonsregierung. Er werde sich beim Bund für die Agroscope-Standorte einsetzen, sagte der Zürcher Regierungspräsident und frühere Landwirt Ernst Stocker am Rande der Versammlung: «Der Bund muss sich bewusst sein: Der Kanton Zürich ist Wirtschaftsmetropole aber auch Agrarkanton. Dem ist Rechnung zu tragen.»

Der Bund muss sich bewusst sein: Der Kanton Zürich ist Wirtschaftsmetropole aber auch Agrarkanton.
Autor: Ernst Stocker Zürcher Regierungspräsident SVP

Stocker ist mit seiner Meinung nicht allein. Auch in anderen Kantonen formiert sich Widerstand. Wie viel dieser bewirken kann, wird sich noch vor den Sommerferien zeigen – wenn der Bundesrat definitiv über die Zukunft der Agroscope entscheidet.

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