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Freiwillige Altersvorsorge Die 3. Säule auf dem Handy im Griff: Vorsorge-Apps unter der Lupe

Die Apps überzeugen mit tiefen Gebühren und einfacher Bedienung. Worauf man trotzdem achten sollte.

Wer bis Ende Jahr einen Beitrag in die Säule 3a einzahlt, kann diesen Betrag vom steuerbaren Einkommen abziehen. Sparen mit der Säule 3a ist darum für Leute interessant, die einen guten Lohn haben. Allerdings spart nur jede und jeder Zweite hierzulande mit der 3. Säule fürs Alter. Und nur gerade 17 Prozent zahlen den Maximalbetrag in diesem Jahr 6883 Franken ein.

Um das etwas verstaubte Image der freiwilligen Altersvorsorge aufzupolieren, haben Banken und Fintech-Unternehmen moderne 3a-App-Lösungen lanciert. Der Pionier und Marktführer auf diesem Gebiet ist Viac, der bereits 2017 eine Vorsorge-App lanciert hat. Viac hat – laut eigenen Angaben – aktuell 60'000 Kunden und verwaltet 1,7 Milliarden an Vorsorge-Geldern. Hinter Viac steht die Wir-Bank zusammen mit der Credit Suisse.

Der zweite grosse Player ist Frankly mit 50'000 Kunden und 1 Milliarde verwaltetem Vermögen. Hinter Frankly steht die Zürcher Kantonalbank.

Für wen eignet sich eine solche App?

Für alle die sich den Umgang mit Apps gewöhnt sind und beispielsweise E-Banking übers Handy machen. Finanzkenntnisse sind von Vorteil, aber nicht unbedingt nötig.

Was können solche Säulen-3a-Apps?

Die Werbung verspricht, dass man in wenigen Minuten eine 3. Säule eröffnen könne. Das stimmt tatsächlich. Das Konsumentenmagazin «Espresso» von Radio SRF 1 hat die Apps der beiden Marktführer Viac und Frankly ausprobiert. Daneben gibt es noch weitere Anbieter wie Descartes Vorsorge, Finpension, Freya 3a, Generali, Selma, Sparbatze oder Volt.

Hauptsächlich sind diese Apps dazu ausgelegt, Säule-3a-Vermögen in Wertschriften-Fonds anzulegen. Dabei muss man sich selbständig für eine Anlagestrategie entscheiden. Nur Viac bietet neben Fonds-Anlagen auch eine kostenlose 3a-Kontolösung an.

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Wie legt man in diesen Apps die Anlagestrategie fest? Können das auch Laien?

Dies ist je nach App anders. Neben der Altersangabe muss man sich entscheiden, wie viel Risiko man eingehen möchte. Dazu stellen die Apps Fragen, die einem Beratungsgespräch gleichen. Für den Anlageentscheid sollte man sich genügend Zeit nehmen, sagt Florian Schubiger, von der Beratungsfirma Vermögenspartner: «Wer jünger als 45 Jahre ist, kann einen hohen Aktienanteil wählen, weil sich über die Jahre die Schwankungen bei den Aktien ausgleichen. Wer schon älter ist, sollte weniger Aktien wählen.»

Wie hoch sind die Gebühren?

Sie unterscheiden sich je nach App. Grundsätzlich kann man sagen, dass die Anlage-Fonds in den Apps deutlich günstiger sind als klassische 3a-Aktienfonds, die die Banken verkaufen. Sie sind in vielen Fällen nur halb so teuer oder sogar noch günstiger.

Service

Espresso, 16.12.2021, 08:13 Uhr

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