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Freiwilligenmonitor 2025 Stabile Zahlen bei der Freiwilligenarbeit in der Schweiz

  • Die Schweizerische Gemeinnützige Gesellschaft (SGG) hat den aktuellen Monitorbericht für Freiwilligenarbeit publiziert.
  • Für den Bericht sind zwischen März und Juni 2024 gemäss Angaben der SGG 5000 Personen ab 15 Jahren zu ihrem freiwilligen Engagement befragt worden.
  • Eine Entschädigung für ihren Einsatz erhalten nur 19 Prozent der Befragten. Von diesen erhalten Männer durchschnittlich knapp fünf Franken mehr pro Stunde als Frauen.

Männer engagierten sich gemäss dem Monitor häufiger in Vereinen oder übernahmen Ämter, während Frauen bei der Care-Arbeit den grösseren Anteil ausmachen. Die Beteiligung an der Freiwilligenarbeit sei über die Zeit erstaunlich stabil geblieben, heisst es im Freiwilligenmonitor Schweiz 2025 der Schweizerischen Gemeinnützigen Gesellschaft (SGG).

Während der Coronapandemie sei zwar das Engagement zurückgegangen. Die Verhältnisse hätten sich 2024 aber wieder normalisiert. 41 Prozent der Bevölkerung über 15 Jahre würden sich im Laufe eines Jahres freiwillig in Vereinen oder Organisationen engagieren. Der Monitor stuft diese Art von Beteiligung als formelle Freiwilligenarbeit ein. Dabei zählten Sportvereine, gefolgt von Freizeitvereinen und kulturellen Vereinen am meisten Freiwillige.

48 Prozent der Befragten erhalten keine Entschädigung

17 Prozent der Wohnbevölkerung haben ein Ehrenamt ausgeübt, wie dem Monitor weiter zu entnehmen war. In 48 Prozent der Fälle erhielten Personen für ihr Ehrenamt keine finanzielle Entschädigung. In 33 Prozent der Fälle seien die Spesen gedeckt worden.

Die restlichen 19 Prozent hätten eine finanzielle Entschädigung erhalten, die über die Spesenentschädigung hinausgehe. Männer würden dabei mit Fr. 18.80 durchschnittlich knapp fünf Franken mehr pro Stunde erhalten als Frauen. Für sie wurde ein Durchschnitt von Fr. 13.90 pro Stunde errechnet.

Ausserhalb von Vereinen oder Organisationen leisten 51 Prozent der Bevölkerung Freiwilligenarbeit. Diese Arbeit nennt der Monitor informelle Freiwilligenarbeit. Dabei werde einzig der Einsatz für Personen, die nicht im gleichen Haushalt leben, berücksichtigt. Häufig handle es sich um Betreuungs- und Pflegearbeit – sogenannte Care-Arbeit.

Frauen leisten mehr Care-Arbeit

Frauen leisten mit 56 Prozent deutlich mehr informelle Care-Arbeit als Männer mit 46 Prozent, insbesondere bei der Betreuung von Kindern, Betagten, Kranken sowie Menschen mit einer Behinderung. Die Geschlechterunterschiede in der Beteiligung an der Freiwilligenarbeit gingen aber zurück. Sie seien auch von der Arbeits- und Lebenssituation abhängig, hiess es weiter.

Hinter dem jeweiligen freiwilligen Engagement stünden je nach Tätigkeit verschiedene Motive. So überwiegt der Wunsch, anderen Menschen zu helfen, bei der informellen Freiwilligenarbeit, wie es im Bericht heisst. Bei der formellen Freiwilligenarbeit stehe der Faktor Spass im Vordergrund. Grösstenteils seien die Freiwilligen mit ihrer Tätigkeit zufrieden.

Mehrere Personen mit Leuchtkleidern tragen Frösche über eine Strasse und einen Zaun
Legende: Freiwillige helfen in Winterthur, Grasfrösche zu sammeln und über die Strasse zu tragen. Keystone / Michael Buholzer

Besonders zufrieden seien sie in Selbsthilfegruppen, kulturellen Vereinen sowie in kirchlichen, sozialen und karitativen Organisationen, etwas weniger in politischen und öffentlichen Ämtern.

Zwei Drittel der Ehrenamtlichen würden ihr Amt wieder übernehmen, wenn sie nochmals wählen könnten. Im internationalen Vergleich zeichne sich die Schweiz durch ein hohes Mass an freiwilligem Engagement aus. Sie belege sowohl bei der formellen als auch bei der informellen Freiwilligenarbeit einen Spitzenplatz innerhalb Europas.

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SRF 4 News, 25.08.2025, 09:00 Uhr ; 

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