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Gefahrenstufe drei Heiss, heisser, Wochenende: Bund warnt vor Hitzewelle

Die kommenden Tage bringen hohe Temperaturen. Wie heiss wird es – und wie kann ich mich schützen? Die wichtigsten Antworten.

Wie heiss wird es? Bereits am Freitag war es vielerorts über 30 Grad warm. Am Samstag wird es gemäss SRF Meteo verbreitet 30 bis 32 Grad. Am Sonntag kommt man voraussichtlich so richtig ins Schwitzen. Lokal können bis zu 35 Grad erreicht werden. Zudem wird es zunehmend schwül. Auch in der Nacht dürften die Temperaturen vielerorts nicht unter 17 Grad fallen. Der Montag dürfte ebenfalls sehr heiss ausfallen. Erst in den Tagen danach wird gemäss SRF Meteo eine Abkühlung einsetzen. Die Flucht in die Berge hilft – aber nur bedingt: Auch auf 2000 Metern über Meer wird es über 20 Grad warm sein.

Reicht das für eine Hitzewelle? Das ist nicht ganz klar, denn es bestehen zwei Definitionen: Die Weltorganisation für Meteorologie (WMO) spricht von einer Hitzewelle, wenn die Höchsttemperatur für mehr als fünf Tage die durchschnittliche Tageshöchsttemperatur um mindestens fünf Grad überschreitet – im Fall von Zürich wären dies 25 Grad für den Juli. Das dürfte für den Zeitraum bis Dienstag der Fall sein. Das Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie (Meteo Schweiz) spricht hingegen von einer Hitzewelle, wenn mindestens drei Tage in Folge eine Tagesmitteltemperatur von 25 Grad oder höher vorliegt. Ob es dafür reicht, werden die kommenden Nächte zeigen.

Mann nimmt Schluck aus der Wasserflasche. Über ihm: Die gleissende Sonne
Legende: Wie im vergangenen Jahr erwarten uns auch heuer wieder heisse Temperaturen. (Bild: 17.06.22) KEYSTONE/Peter Schneider

Ist die Hitze gefährlich? Das Bundesamt für Meteorologie hat bekannt gegeben, dass es für die Nordwestschweiz ab Samstagmittag und für die übrigen Regionen ab Sonntagmittag die Hitze-Gefahrenstufe drei von vier ausruft. Diese gilt vorerst bis Dienstag. Es besteht laut dem Naturgefahrenportal des Bundes ein erhebliches Risiko für Kreislaufbeschwerden und körperliches Unwohlsein. Besonders für ältere Menschen kann die Hitze gefährlich werden. Im vergangenen Jahr, in dem wir ebenfalls einen heissen Sommer erlebten, starben fast 1000 ältere Menschen mehr als im langjährigen Schnitt. Allerdings ist nicht klar, welchen Anteil Corona an dieser Übersterblichkeit hatte.

Was kann man gegen die Hitze tun? Auch wenn das Wetter nicht beeinflusst werden kann: Jeder und jede kann selber dafür sorgen, dass die Hitzetage immerhin etwas erträglicher werden. So hat das Bundesamt für Gesundheit (BAG) drei goldene Regeln definiert, wie man der Hitze begegnen kann:

  1. Körperliche Anstrengungen vermeiden
  2. Hitze fernhalten und den Körper kühlen
  3. Viel trinken und leichtes Essen zu sich nehmen

Weiterführende Infos

Wann hat die Schweiz Hitzerekorde geknackt? Beim Thema Hitze führt kein Weg am Sommer 2003, dem «Jahrhundertsommer», vorbei. Insgesamt war es damals 4.5 Grad wärmer als im langjährigen Schnitt der Jahre 1961 bis 1990. Das gab es auch in den nachfolgenden Jahren nie mehr. Den zweitwärmsten Sommer erlebten wir 2015. Allerdings war es damals mehr als ein Grad weniger warm als im «Jahrhundertsommer». Auf den nachfolgenden Plätzen folgen die Jahre 2019, 2018 und 2017. Und auch im vergangenen Jahr war es heiss.

Wie sieht es bezüglich Hitze weltweit aus? US-Wissenschaftlern zufolge war der 3. Juli 2023 der weltweit bislang heisseste Tag seit Beginn der Aufzeichnungen. Die durchschnittliche globale Temperatur habe 17.01 Grad Celsius erreicht, teilten die Nationalen Zentren zur Umweltvorhersage (NCEP) der USA am Dienstag mit. Doch bereits einen Tag danach war der Rekord gebrochen. Die Berechnungen zeigten für den 4. Juli ein weltweites Mittel von 17.18 Grad Celsius. Am Mittwoch war es dann gemäss dem Wetterdienst Climateanalyzer nochmal genauso heiss.

SRF Meteo, 06.07.2023, 12:55 Uhr ; 

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