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Rahmenbedingungen für Hilfswerke werden anspruchsvoller
Aus HeuteMorgen vom 27.03.2019.
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Geld sprudelt nicht mehr Schweizer Hilfswerke geraten unter Druck

Konkurrenzdruck, Benachteiligung gegenüber internationalen Hilfswerken vonseiten der EU und Spardruck – die Schweizer Hilfswerke kämpfen.

Das Hilfswerk der evangelischen Kirchen der Schweiz HEKS gab am Dienstag bekannt, sechs Mitarbeiter entlassen und sich aus zwei Ländern zurückziehen zu müssen. Es ist ein Hilferuf der Hilfswerke. Die Rahmenbedingungen seien in den letzten Jahren immer schlechter geworden, sagt HEKS-Sprecher Dieter Wüthrich. «Insbesondere aus politischen Gründen: Die Entwicklungszusammenarbeit der Hilfsweise steht teilweise massiv in der Kritik – aus unserer Sicht natürlich zu Unrecht.»

Die Entwicklungszusammenarbeit der Hilfsweise steht teilweise massiv in der Kritik.
Autor: Dieter Wüthrich HEKS

Das stellt man auch bei Alliance Sud fest, dem Dachverband der Schweizer Hilfswerke. So forderten Politiker und Politikerinnen immer stärker, Entwicklungshilfegelder zu kürzen, sagt Geschäftsführer Mark Herkenrath.

Aber auch der Konkurrenzkampf um Aufträge sei gross: «Mandate der Deza beispielsweise werden international ausgeschrieben, während umgekehrt in der EU Mandate nur an Hilfswerke vergeben werden, die aus den EU-Ländern kommen. Da hat die Schweizer schlechte Karten.»

Weiterer Nachteil aufgrund einer SVP-Initiative?

Diesen Kampf um Projekte kennt man auch bei Caritas. Es werde immer schwieriger und anspruchsvoller, Entwicklungshilfeprojekte zu finanzieren, sagt Caritas-Sprecher Stefan Gribi. Die Bewerbungen bei der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit Deza würden immer aufwändiger: «Wenn man Mandate oder einen Auftrag nicht erhält, fehlen Mittel, auf die man gezählt hat.» Wenn man ein Mandat dann aber bekomme, müsse man in der Regel sehr kurzfristig grosse und umfangreiche Projekte in Gang bringen.

Es herrschen Konkurrenzdruck, Benachteiligung gegenüber internationalen Hilfswerken und Spardruck. Und damit nicht genug: Die SVP droht gar, mit einer Initiative Geld von der Entwicklungshilfe in die AHV zu verlagern.

So ein Vorhaben habe keine Chance, sind die Hilfswerke überzeugt. Denn im Gegensatz zum Bund sei der Rückhalt der Entwicklungshilfe in der Bevölkerung gross. Dies zeige sich auch darin, wie viel in der Schweiz privat an Hilfswerke gespendet werde.

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