Zum Inhalt springen

Gesundheitsystem Schweiz Je stärker der Franken, desto günstiger die Medikamente

Das Wichtigste in Kürze

  • In der Schweiz werden die Preise der Medikamente vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) festgelegt.
  • Der Preis ist abhängig vom Wechselkurs.
  • Bleibt der Franken stark, sparen die Schweizer Versicherten auf diese Weise Millionen. Dies könnte sich auf die Krankenkassenprämien auswirken.

Das BAG bestimmt, wie viel ein Medikament kostet. Das macht es aber nicht nach Gutdünken. Es bezieht mit ein, wie viel das Medikament in anderen europäischen Ländern kostet. Und hier hier werde eben der Wechselkurs wichtig. Andrea Rizzi, Co-Leitung Sektion Medikamente beim BAG: «Bei diesem Auslandpreisvergleich hat der Wechselkurs einen Einfluss auf den Schweizer Preis. Wir müssen den ausländischen Preis in Schweizerfranken umrechnen.»

Rizzi macht ein konkretes Beispiel: «Nehmen wir an, ein Arzneimittel in einem Land kostet 100 Euro. Ein Wechselkurs von 1.08 ergibt einen Preis von 108 Franken, ein Wechselkurs von 1.11 ergäbe einen Preis von 111 Franken.»

Bund passt Preise an

Je stärker also der Franken ist, desto höher sind die Einsparungen bei den Medikamenten. Denn der Bund bestimmt nicht nur den Preis neuer Medikamente. Er überprüft auch jedes Jahr Medikamente, die schon auf dem Markt sind und senkt deren Preise, falls der Wechselkurs günstig ist. Voraussetzung für Einsparungen ist allerdings, dass der Franken über längere Zeit stark bleibt.

«Wenn der Wechselkurs über längere Zeit tiefer ist oder der Franken stärker ist, dann merken wir das bei der Festlegung der Medikamentenpreise», sagt Rizzi.

Millionen gespart

Solche Schwankungen bei den Wechselkursen können rasch Einsparungen in Millionenhöhe bringen.

Die nächste Anpassung des Wechselkurses findet am 1. Juli statt, dann wieder im Januar 2019. Bleibt der Franken stark, spart die Schweiz bald bei den Medikamenten. Das entlastet auch die Krankenkassenprämien. Schliesslich werden damit die Medikamente bezahlt.

Meistgelesene Artikel