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Gotthard-Zugentgleisung Reparaturarbeiten des Gotthard-Basistunnels kommen voran

  • Züge sollen in der Weströhre des Gotthardbahntunnels ab September wieder verkehren können, teilt die SBB mit.
  • Einen genauen Termin für die vollständige Inbetriebnahme des Tunnels gibt es derzeit aber noch nicht.
  • Die Röhre wurde bei einer Entgleisung im August 2023 stark beschädigt.
  • Laut dem Infrastrukturleiter der SBB kosten die Reparaturarbeiten neu 150 Millionen Franken. Das sind 20 Millionen mehr als bisher prognostiziert.

Die Informationen zur baldigen Wiederinbetriebnahme gab die SBB an einer Medienkonferenz in der Multifunktionsstelle Faido TI bekannt. Dort war am 10. August 2023 ein Güterzug entgleist. Dabei wurden das Gleis auf einer Länge von sieben Kilometern und das Spurwechseltor stark beschädigt.

Ein entgleister Güterwagen hatte das Tor, das die beiden Tunnelröhren trennt, teilweise durchschlagen. Derzeit trennt ein provisorisches Tor die Tunnelröhren. Das Tor ist vor allem für den Brandschutz wichtig. Es wird nur in den Fällen geöffnet, in denen ein Zug von der einen in die andere Röhre wechseln muss.

Arbeiter untersucht entgleisten Güterwagen in einem Tunnel.
Legende: Das zehn Tonnen schwere Tor war am 10. August 2023 stark beschädigt worden, als wegen eines Radbruchs 16 Wagen eines Güterzugs entgleisten (Archiv). Keystone/Urs Flüeler (06.09.2023)

Die Gleisanlagen seien erneuert, sagte Tom Gut von der SBB Infrastruktur. Seit dem Beginn der Reparaturen im Oktober wurde die Fahrbahn laut den SBB nun bisher auf sieben Kilometern erneuert. Dabei wurden Schienen und 20'000 Schwellenblöcke ersetzt. Derzeit werde das neue Spurwechseltor eingebaut. Die Arbeiten am Spurwechseltor dürften Mitte Juni abgeschlossen sein.

20 Millionen Franken Mehrkosten entstanden

SBB-Infrastrukturleiter Gut sagt gegenüber Radio SRF, dass die Reparaturarbeiten mehr kosten werden als zuvor angenommen. Konkret koste der Unfall derzeit statt den prognostizierten 130 Millionen neu 150 Millionen Franken. Die Hälfte der Kosten entstehen gemäss Gut durch Arbeiten ausserhalb des Tunnels, unter anderem massiv höhere Personalkosten durch längere Fahrzeit.

Zwei Arbeiter in orangener Kleidung bei der Arbeit in einem Eisenbahntunnel.
Legende: Seit dem Unglück kann der Basistunnel von den Zügen nur noch mit Einschränkungen befahren werden. Im Oktober 2023 haben die Reparaturarbeiten begonnen. Keystone/Ti-Press/Samuel Golay (24.05.2024)

Die nächsten Schritte sind laut SBB unter anderem die Instandsetzung der bahntechnischen Ausrüstung, die Fertigstellung der Tunnelinstallationen, beispielsweise die Beleuchtung und die Brandmeldeanlage, sowie deren Tests und Abnahmen. Ausserdem wird der Tunnel gereinigt.

Dann wird der reparierte Tunnel mit Testfahrten auf Herz und Nieren geprüft. Nachdem das Bundesamt für Verkehr die Anlage abgenommen hat, folgt vor der offiziellen Inbetriebnahme ein Probebetrieb, bei dem auch kommerzielle Züge eingesetzt werden.

Info 3, 24.05.2024, 17 Uhr ; 

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