Was als «kleiner friedensbewegter Haufen» (Zitat Greenpeace) begann ist heute eine internationale Organisation mit Büros in über 40 Ländern – auch in der Schweiz.
Greenpeace Schweiz hat allerdings schon bessere Zeiten erlebt. Seit fünf Jahren gehen die Spenden so deutlich zurück, dass der Friedensaktivist fast jede siebte Stelle hat streichen müssen.
Umso drastischer die Not im globalen Vergleich: Seit Greenpeace Schweiz seine schwindenden Scherflein zählt, hat Greenpeace global seine Zuschüsse stetig ausbauen können.
Abseilen und Anketten – ein Rückblick
Dabei hält auch Greenpeace Schweiz sein Markenzeichen weiterhin hoch: Die gewaltfreie direkte, oft spektakuläre Aktion.
Zuletzt trat Greenpeace Schweiz im Januar am WEF in Davos in Aktion. Mit einer Projektion auf eine nahe Gebirgsflanke vermittelte die Organisation Botschaften von Amnesty International, Public Eye, Attac Schweiz, der Konzernverantwortungsinitiative und weiteren NGO.
Aufmerksamkeit erregend auch der Coup an der Generalversammlung der Credit Suisse vom April 2017 in Zürich: Aktivisten seilten sich über den Köpfen der CS-Spitze ab und entrollten ein Transparent.
Sie machten damit auf die Rolle der CS bei der Finanzierung der Dakota Access Öl-Pipeline aufmerksam.
Abgeseilt haben sich vier Greenpeace-Leute medienwirksam auch am 1. Oktober 2013 während des Champion-League-Spiels des FC Basel gegen den von Gazprom gesponsorten Verein Schalke 04.
Vom Dach des St. Jakob-Stadions in Basel entrollten sie ein Plakat, mit dem sie gegen die Ölbohrpläne des russischen Gas- und Erdöl-Multis protestierten.
Immer wieder hat Greenpeace Aktionen bei verschiedenen Schweizer Atomkraftwerken durchgeführt neben dem Enthüllen von Transparenten am AKW Beznau 2014 ...
... wurde auch mit Gleitschirmflügen gegen Atomkraftwerke protestiert, wie 1993 mit einer Landung auf dem Sicherheitsgebäude von Block 1 ebenfalls des AKWs Beznau.
Manche Aktionen lösten auch Unmut aus. So blockierten Greenpeace-Leute am 17. Juni 1991 in Göschenen das Nordportal des Gotthard-Strassentunnels. Damit sollten die EG- und EFTA-Minister, die sich zu einem Treffen versammelt hatten, zu umweltverträgliche Lösungen für den Warenverkehr bewegt werden.
Es bildete sich eine lange Schlange, und einige Lastwagenchauffeure und Autofahrer griffen die Aktivisten an.
Da mutet eine frühe Aktion aus den 1980er-Jahren fast langweilig an:
Beliebt ist bei Greenpeace-Aktivisten auch das Anketten an Bäumen. Dies taten sie im Juni 1986 im Wald von Crans Montana.
Es war die erste originäre Schweizer Aktion, mit der die junge Organisation dort 50'000 Quadratmeter Schutzwald erhalten wollte. Dieser sollte für die Ski-WM 1987 gerodet werden.