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Grösstes Volksfest der Schweiz Mehr Drohnen, keine Flugshow: Das ist neu am Züri Fäscht 2023

Nach vierjähriger Pause startet in gut zwei Wochen das Züri Fäscht – mit Altbewährtem, aber auch einigen Neuerungen.

Marktstände, Achterbahnen und ein riesiges Unterhaltungsprogramm – nach vier statt wie üblich drei Jahren steigt in zweieinhalb Wochen das nächste Züri Fäscht. 2.5 Millionen Menschen erwartet das Organisationskomitee an drei Tagen, wie es am Dienstag an einer Medienkonferenz bekannt gab.

Dabei setzt das grösste Schweizer Volksfest auf viel Altbewährtes – zum Beispiel auf die traditionellen Feuerwerke. Und doch gibt es bei der Ausgabe 2023 auch einige Neuerungen: Flugshows beispielsweise gibt es nicht mehr.

Züri Fäscht ohne PC-7 und Patrouille Suisse

Waghalsige Manöver von Flugzeugen oder Helikoptern wird es keine mehr geben über dem Zürcher Seebecken. Denn das Zürcher Stadtparlament hat Flugshows im letzten August verboten. Sie würden das Fliegen verherrlichen, begründeten die Grünen ihren Vorstoss. Mit dem Streichen der Flugshows solle am Züri Fäscht ein Zeichen gesetzt werden.

PC-7-Staffel am Züri Fäscht 2019
Legende: Solche Bilder wird es nicht mehr geben. Beim Fest 2019 flog die PC-7-Staffel noch über das Zürcher Seebecken. Keystone/Walter Bieri

Ein Zeichen setzte das Stadtparlament auch bezüglich Feuerwerk: Es wird zwar nicht verboten, doch soll die Stadt prüfen, wie sich die Raketen am Züri Fäscht baldmöglichst durch umweltfreundliche Alternativen ersetzen liessen.

Doch wie stark schlagen Flugshows und Feuerwerk in der Klimabilanz tatsächlich zu Buche? Nicht besonders: je etwa 0.2 Prozent.

Eine mögliche Alternative zu den Feuerwerken am Züri Fäscht sind die Drohnenshows. Bereits beim letzten Fest 2019 wurde eine solche zusätzlich zu den drei Feuerwerken gezeigt. Diese soll in diesem Jahr ausgebaut werden.

Doppelt so viele Drohnen am Zürcher Nachthimmel

Es war eine Premiere beim Züri Fäscht vor vier Jahren. Drohnen starteten von einer Plattform im See aus, um 3D-Bilder im nächtlichen Himmel zu kreieren. Das Spektakel kam beim Publikum gut an. Die Organisatoren wollen beim diesjährigen Züri Fäscht deshalb noch mehr sogenannte Quadrokopter in den Himmel steigen lassen. Doppelt so viele – 300 an der Zahl.

Und doch sollen die klimafreundlicheren Drohnen die beliebten Feuerwerke vorerst nicht ersetzen. Viel mehr sehen die Organisatorinnen die Drohnenshow als zusätzliches Unterhaltungsangebot. An den Feuerwerken wollen sie festhalten.

Dann finden die Feuerwerke und Drohnenshows statt

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Feuerwerk
Legende: Keystone/Ennio Leanza

Feuerwerke:

Wie bereits bei der letzten Ausgabe stehen drei Feuerwerke auf dem Festprogramm: eines am Freitag und zwei am Samstag bzw. in der Nacht auf Sonntag:

  • Freitag, 22:30-23:00 Uhr: Musikalisches Feuerwerk «Love the Life»
  • Samstag, 22:30-22:50 Uhr: Musikalisches Feuerwerk «Klassik»
  • Sonntag, 01:00-01:20 Uhr: Musikalisches Feuerwerk «Best of Pop-Rock»

Drohnenshows:

  • Samstag, 00:00-00:10 Uhr: Drohnenshow «Neue Energie, Kreislauf der Generationen»
  • Sonntag, 00:00-00:10 Uhr: Drohnenshow «Neue Energie, Kreislauf der Generationen»
  • Sonntag, 22:30-22:40 Uhr: Drohnenshow «Neue Energie, Kreislauf der Generationen»

Nachhaltigkeit wird bei diesem Züri Fäscht aber dennoch grossgeschrieben. Das Organisationskomitee setzt in diesem Jahr insbesondere auf ein neues Abfallkonzept.

Abfallmenge soll halbiert werden

Plastikteller, Becher und PET-Flaschen säumen den Asphalt. Über 260 Tonnen Abfall blieben am letzten Züri Fäscht 2019 liegen. Diese Abfallmenge wollen die Organisatoren beim diesjährigen Fest halbieren.

Sie führen ein Depot-System für PET-Flaschen und Aludosen ein. Die Besucherin erhält bei der Bestellung einen Jeton dazu. Retourniert sie später den leeren Behälter samt Jeton, bekommt sie zwei Franken zurück. Nicht verpflichtend ist aber Mehrweggeschirr. Ein solches System wollen die Organisatorinnen erst 2026 einführen.

Überquillter Abfalleimer am Züri Fäscht
Legende: Keystone/Ennio Leanza

Auch zum ersten Mal sollen beim Züri Fäscht 2023 Freiwillige zu einem nachhaltigeren Fest beitragen. Sie helfen, das Gelände sauber zu halten. Doch wie kürzlich bekannt wurde, ist es dem Züri Fäscht nicht gelungen, genügend Helferinnen und Helfer zu finden. Gerade einmal 500 der geplanten 1300 Schichten konnten die Organisatoren besetzen.

Einspringen müssen nun vermehrt städtische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Entsorgung und Recycling Zürich, um die Abfallberge in Schach zu halten. Der Stimmung dürfte dies aber keinen Abbruch tun.

Regionaljournal Zürich Schaffhausen 20.6.2023, 12:03 Uhr ; 

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