Besonders erfreulich sei die Entwicklung bei den Hechten: Fast 21'000 Kilogramm dieser grossen Raubfische konnten Fischerinnen und Fischer im letzten Jahr im Zürichsee und Obersee fangen, rund 20 Prozent mehr als im Vorjahr.
Man kann aus den Zahlen schliessen, dass die natürliche Reproduktion bei den Hechten sehr gut funktioniert.
Lukas Bammatter, Co-Leiter der Fischerei- und Jagdverwaltung, freut sich über diese Zunahme, weil der Kanton Zürich bereits seit 2018 keine Hechte mehr im Zürichsee aussetzt. «Man kann daraus schliessen, dass die natürliche Reproduktion sehr gut funktioniert.» Der Hecht – er scheint sich wohlzufühlen im Zürichsee.
Der Felchen ist Nummer eins
Wie die neusten Zahlen der Fischereikommission für den Zürichsee, Linthkanal und Walensee zeigen, ziehen Fischerinnen und Fischer jedoch deutlich häufiger Felchen als Hechte aus dem Zürichsee. 115 Tonnen waren es im Jahr 2024, mehr als die Hälfte des gesamten Fangs.
Freizeitfischerinnen und -fischer fingen sogar doppelt so viele Felchen wie im Vorjahr. Auch das deutet Bammatter als Zeichen eines guten Bestands.
212 Tonnen Fische zogen Fischerinnen und Fischer im letzten Jahr insgesamt aus dem Zürichsee und dem Obersee. Das sind 12 Prozent mehr als im Vorjahr und auch mehr als im langjährigen Schnitt.
Es kann auch sein, dass die Fische in einem Jahr einfach mehr in die Netze schwimmen.
Vor allem dank der überdurchschnittlich vielen Felchen und Hechte sei 2024 ein gutes Jahr für die Fischerei im Zürichsee gewesen. Wie Bammatter sagt, sei dies jedoch ein Stück weit Zufall: «Es ist nichts Aussergewöhnliches, dass wir mal ein Jahr haben, in dem die Fänge etwas besser sind.»
Sind die Fangzahlen hoch, heisse das nicht automatisch, dass im Zürichsee mehr Fische herumschwämmen. «Es kann auch sein, dass die Fische in einem Jahr für die Berufsfischer besser greifbar sind, also einfach mehr in die Netze schwimmen, und den Sportfischern eher an den Haken gehen», sagt Bammatter.
Historisch tiefe Fangzahlen im Linthkanal
Nicht nur im Zürichsee, auch in anderen Zürcher Seen seien die Fänge seit Jahrzehnten relativ konstant. Anders ist die Situation bei Fliessgewässern. In den Flüssen gebe es tendenziell immer weniger Fische.
So auch im Linthkanal. In diesem verzeichnete die Fischereikommission mit 88 Kilogramm gefangenen Fischen das zweitschlechteste Resultat seit Beginn der Erfassung im Jahr 1955.
Die tiefen Zahlen haben Konsequenzen. Seit Anfang Jahr ist die Fischerei im Linthkanal mehrheitlich verboten: Auf zwei Dritteln der Länge ist Fischen komplett untersagt.