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Handel in Millionenhöhe Von Bern in die Welt: Polizei stoppt Online-Drogenplattformen

Auf Telegram haben Drogendealer ihre Ware verkauft – nun legt die Kantonspolizei Bern die Plattformen still.

Sie heissen «Heisenbergs Apotheke» und «Candy Shop by Vespair» und ihre Betreiber eiferten mit ihrem Drogenhandel der US-amerikanischen Serie «Breaking Bad» nach. Und: Sie waren auch fast so erfolgreich wie diese.

Die Drogenhändler – alles Männer – versandten die illegale Ware in zwölf Länder. Ihre Kundinnen und Kunden wohnen in Neuseeland, Rumänien, Deutschland oder in den USA. Im Angebot hatten die Dealer verschiedene Drogen und verschreibungspflichtige Medikamente. Dies zeigen Ermittlungen der Kantonspolizei Bern.

Zwei Hände schreiben auf einer beleuchteten Computertastatur in der Dunkelheit.
Legende: Die drei Plattformbetreiber setzten auf den Drogenmärktplätzen im Darknet mehrere Millionen Franken um. Keystone/Silas Stein

«Auch für die Kantonspolizei Bern ist dieser Fall aussergewöhnlich», sagt Sprecherin Isabelle Wüthrich gegenüber SRF. Es seien mehrere Spezialdienste, Polizeikorps und Sonderermittlerinnen beteiligt gewesen.

Mit Bitcoins bezahlt, per Post geliefert

Die Kantonspolizei Bern kam den Betreibern der beiden Plattformen im Februar 2022 auf die Schliche. Damals gingen Meldungen ein, wonach auf dem Messengerdienst Telegram Drogen verkauft würden.

Die Ermittlerinnen und Ermittler stiessen im Darknet auf die Drogenplattformen «Heisenbergs Apotheke» und «Candy Shop by Vespair». Die Bestellung zahlten die Käuferinnen und Käufer mit Bitcoins, danach wurden die Pakete per Post versandt.

Wir ermitteln noch die Höhe des Umsatzes.
Autor: Isabelle Wüthrich Sprecherin Kantonspolizei Bern

Der Erste, der insgesamt drei mutmasslichen Betreiber, wurde bereits im Oktober 2022 in Grenchen (SO) gefasst. Vier mögliche Drogenkurierinnen und Drogenkuriere im Alter zwischen 27 und 35 Jahren gingen den Fahnderinnen und Fahndern kurz darauf in den Kantonen Luzern und Zürich ins Netz. Am 28. Februar verhaftete die Polizei schliesslich die beiden weiteren mutmasslichen Plattformbetreiber.

Bei Hausdurchsuchungen fanden Polizeikorps in verschiedenen Kantonen mehrere Kilogramm Betäubungsmittel und verschreibungspflichtige Medikamente. Auch der mutmassliche Lieferant der Drogenplattformen wurde ermittelt.

Die drei Betreiber der Plattformen versorgten mehrere tausend Kundinnen und Kunden und machten einen Umsatz in Millionenhöhe. «Aktuell ermitteln wir noch, wie hoch der Betrag ist», sagt Isabelle Wüthrich von der Kantonspolizei Bern.

SRF Regionaljournal Bern Freiburg Wallis, 03.03.2023, 17:30 Uhr ; 

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