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Haustierdatenbank Anis Jetzt kann die Polizei gechippte Katzen wieder zurückbringen

Die Haustierdatenbank Anis will ab 1. April den Polizeien und Gemeindemitarbeitenden wieder Zugriff gewähren.

Anfang Februar 2022 hat die Haustierdatenbank Anis den Zugang zu den Kontaktdaten der registrierten Haustierbesitzerinnen und -besitzer für Gemeinden, Kantone und Polizei gestrichen, aus «Datenschutzgründen».

Bei Anis sind über 600'000 gechippte Katzen sowie einige andere Haustiere wie Kaninchen, Papageien, Meerschweinchen oder Schildkröten registriert. Sinn und Zweck dieser Datenbank ist es, dass die Polizei die Besitzer so schnell wie möglich informieren kann, wenn ihr Haustier verletzt oder tot gefunden wird.

Wir wurden von Polizeien angegangen, aber auch auf Social Media gab es viele kritische Reaktionen.
Autor: Christian Beglinger Geschäftsführer Anis

Viel Kritik von Polizei und Kundinnen

Polizeien und Tierhalter waren vom Entscheid der Datenbankbetreiberin überrumpelt. Nach dem Bericht des SRF-Konsumentenmagazins «Espresso» ging Anis nochmals über die Bücher. «Wir wurden von Polizeien angegangen, aber auch auf Social Media gab es viele kritische Reaktionen», gibt Geschäftsführer Christian Beglinger zu. Nun soll alles besser werden.

«Espresso» ist an Ihrer Meinung interessiert

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Wieder (fast) alles beim Alten

Zwar haben nach wie vor nicht mehr alle Verwaltungsmitarbeitenden Zugriff auf die Kontaktdaten der Haustierbesitzer. Aber die relevanten schon: «Polizei, Wildhüter, Wegmeister, Kadaversammelstellen oder weitere Personen, die mit dem Auffinden von vermissten Haustieren befasst sind», sagt Christian Beglinger.

Ab dem 1. April können die Behörden die Kontaktdaten der Haustierbesitzerinnen wieder abrufen und diese im Notfall sofort informieren. «Kontaktdaten heisst: Adresse, mindestens eine Telefonnummer und eventuell eine E-Mail-Adresse», so Beglinger.

Hier hat glücklicherweise das Tierwohl gegen den Datenschutz gewonnen.
Autor: Hanspeter Krüsi Mediensprecher Kantonspolizei St. Gallen

Dass Anis den umstrittenen Datenschutzentscheid jetzt rückgängig macht, dürfte die vielen Haustierbesitzerinnen und -besitzer freuen, die sich nach dem Bericht im Februar bei «Espresso» gemeldet haben. Ihre Kritik: Hier macht Datenschutz für einmal keinen Sinn.

Auch Hanspeter Krüsi, Mediensprecher der Kantonspolizei St. Gallen freut der Entscheid: «Wir finden es toll, dass wir diese Dienstleistung den Bürgerinnen und Bürger wieder ermöglichen können. Haustiere sind ein sehr emotionales Thema. Hier hat glücklicherweise das Tierwohl gegen den Datenschutz gewonnen.»

Espresso, 01.04.22, 08:13 Uhr

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